Naturgartenpflege im März
Nach der Schneeschmelze im Frühling, möglichst bevor die ersten Pflanzen wieder austreiben, wird der erste Pflegedurchgang fällig.
Sie wissen es: Naturgärten werden gepflegt, alles andere ist ein Märchen! Nur so bleiben sie vielfältig.
Die dürren Stauden vom Vorjahr werden zurückgeschnitten, auf diese Weise fällt für die frischen Triebe und Pflänzchen wieder genügend Licht auf den Boden.
Kiesflächen pflegen
Kiesflächen sind sehr magere Standorte - der Oberboden wurde beim Bau abgetragen und Kies aufgeschüttet. Die Biodiversität dieser Flächen ist gross, hier blüht es den ganzen Sommer über wunderschön.
Hier wachsen Pflanzen, welche fast keinen Dünger brauchen. Weil fast alle landwirtschaftlichen Flächen stark gedüngt werden, sind solche Standorte rar gewoden. Viele Insekten und andere Tiere sind aber auf diese Standorte mit ihren speziellen Pflanzen spezialisiert, auch sie werden immer rarer.
Anfang März schneide ich die dürren Staudenstengel vom Vorjahr ab, reche die Kiesflächen vorsichtig ab und entferne Laub und dürres Material. Damit der Standort mager bleibt, darf hier nichts verrotten und sich kein Humus bilden.
Was bleibt stehen, was wird entfernt? - Wir gestalten unseren Garten mit Jäten und Zurückschneiden!
Wenn die Böden bereits trocken sind, werden Wege und Plätze zum ersten Mal mit der Pendelhacke bearbeitet, dabei werden die Kiesflächen von unerwünschten Kräutern (Gras, Moos, Löwenzahn etc.) befreit. Diese werden mit der Pendelhacke abgeschnitten und mit dem Laubrechen zusammengerecht.
Das Laub kommt auf einen separaten Laubhaufen, allfällige Puppen können so noch in Ruhe schlüpfen.
Die Topfpflanzen auf der Treppe werden ebenfalls zurückgeschnitten, zusätzlich erhalten sie etwas Blumentopferde obendrauf.
Sträucher-Rückschnitt
Die Wildsträucher-Hecke schneide ich nur zurück, wenn sie stört.
Lavendel schneide ich jeden Frühling auf ca. 10 - 15 cm zurück.
Verholzende Halbsträucher wie Thymian, Bohnenkraut und Sonnenröschen schneide ich auf ca. 10 cm zurück, die letztjährigen Triebe vom Edelgamander auf 3 cm.
Auf den Kiesflächen und auf der Pflästerung lasse ich Thymian, rundblättrige Glockenblume, Kartäusernelke, Resede etc. zum Teil stehen.
Pflege von Staudenrabatten
In den Staudenrabatten schneide ich ebenfalls die dürren Staudenstengel vom Vorjahr ab, unerwünschte Kräuter jäte ich aus. Vorsichtig reche ich das Moos etwas ab.
Beim Jäten gilt: Unbekannte Pflänzchen nicht jäten, sondern warten, bis klar ist, um welche Pflanzen es sich handelt! Nach einigen Jahren kennt man die Pflanzen, auch wenn sie noch ganz klein sind.
Eine grosse Hilfe ist PlantNet: Der Botaniker für Ihr Handy. App für Pflanzenbestimmung mit Hilfe einer Handy-Foto, oder nach Pflanzennamen.
Hochstaudenflur
In der nährstoffreicheren Hochstaudenflur gibt es etwas mehr zu jäten, ausbreitungsfreudige Stauden wie Seifenkraut, Nachtnelke, Günsel und Wolfsmilch müssen öfters reduziert werden. Dieses Jahr habe ich den Wasserdost halbiert und dafür Nachtviole und Nesselblättrige Glockenblume gepflanzt.
In den ersten drei Jahren habe ich in dieser nährstoffreichen Rabatte im Frühling 2 - 3x kurz hintereinander vorsichtig gejätet. Es keimten immer wieder Samen, welche noch im Boden waren.
Wohin mit dem Staudenrückschnitt
Die zurückgeschnittenen Ruten der Stauden kommen auf einen Haufen und bleiben dort bis im Frühling. Allfällige Raupen können sich noch verpuppen und schlüpfen.
Anschliessend werden die Abschnitte etwas zerkleinert und kompostiert.
Der lockere Haufen bietet Unterschlupf für verschiedene kleine Tiere.
Rosenschnitt
Jedes Frühjahr, Ende März, schneide ich die Rosen. In unserem Garten wachsen ausschliesslich "Alte Rosen". Diese blühen am letztjährigen Holz und nicht, wie die modernen Rosen, an den diesjährigen Trieben. Deshalb müssen sie anders geschnitten werden, als moderne Rosen.
Genaueres über Schnitt und Pflege Alter Rosen finden Sie im Buch "Gartenglück" von Peter Richard und "Alte Rosen" von John Scarman (siehe Bücherlinks).
Rosenhecke mit Vorpflanzung nach dem Schnitt (28.03.2015)
Die meisten "Alten Rosen" blühen nur einmal, im Juni. Die Begleitpflanzung hat daher die Aufgabe, in der übrigen Zeit für Blütenfülle zu sorgen. Einige Kulturpflanzen in der Vorpflanzung brauchen jährlich etwas Kompost. Diesen bringe ich nach der Blüte der vielen Blausterne aus.
Gartenteich
Der dürre Bewuchs vom Vorjahr wird zurückgeschnitten, damit der Weiher nicht überdüngt wird.
Unerwünschte Pflanzen werden gejätet und das dürre Laub aus dem Teich gefischt.
Bald treiben die Pflanzen wieder aus und schmücken mit jungem, frischem Grün den Teich.