Schmetterlinge in unserem Garten
In Naturgärten finden Schmetterlinge alles, was sie brauchen: Wildpflanzen als Nahrung für die Raupen, Schutz und Unterschlupf für die Puppen und den Nektar der vielen Blüten für die Falter.
Schmetterlinge sind in ihrem ersten Lebensabschnitt Raupen, im zweiten Puppen, und erst in ihren letzten Wochen sind sie schöne bunte Falter.
Tagfalter
Ritterfalter (Papilionidae): Der Schwalbenschwanz
Vom Ei zum Schmetterling (für Vergrösserungen Bilder anklicken):
Die meisten Raupen sind auf ihre Futterpflanzen spezialisiert, das heisst: Die Räupchen können sich nur auf "ihren" Pflanzenarten entwickeln.
Fehlt die entsprechende Futterpflanze, fehlen auch die Schmetterlinge!
Richtig, mit den entsprechenden Futterpflanzen, können wir auf diese Weise sogar Schmetterlinge "pflanzen"!
Edelfalter (Nymphalidae)
Zu den Edelfaltern gehören viele der farbenprächtigsten Falter.
Weisslinge (Pieridae)
Zu den Weisslingen gehören weisse und gelbe Falter. Sie sind tagaktiv und sonnen- und wärmeliebend.
In unserem Garten ist die Anzahl der Schmetterlinge in den letzten zwanzig Jahren stark zurückgegangen. Meistens sind nur noch einzelne Exemplare in den Blumenrabatten.
Bläulinge (Lycaenidae)
Viele Männchen der europäischen Arten haben blau gefärbte Flügeloberseiten. Die Weibchen sind, vor allem auf den Flügeloberseiten, anders gefärbt als die Männchen.
Dickkopffalter (Hesperiidae)
Dickkopffalter haben einen mittelmäßig bis kräftig gebauten Körper und einen Kopf, der fast immer breiter ist als die Brust.
Nachtfalter
Als Nachtfalter werden alle Vertreter der Schmetterlinge bezeichnet, die nicht zu den Tagfaltern gehören.
Die meisten Nachtfalter sind nachts unterwegs und fliegen oft ans Licht. Etliche von ihnen fliegen aber auch tagsüber.
Schwärmer (Sphingidae)
Einige Schwärmerarten saugen Nektar von Blüten. Dabei fliegen sie, ähnlich wie Kolibris, im charakteristischen Schwirrflug schnell von Blüte zu Blüte.
Eulenfalter (Erebidae und Noctuidae)
Dies sind zwei sehr artenreiche Schmetterlingsfamilien. Der Großteil der Eulenfalter ist schlicht gefärbt, ausserdem groß und robust.
Zünsler (Pyralidae)
Zünsler können verhältnismäßig große Falter, oder recht kleine Falter sein.
Sie haben einen schlanken Körper, lange Beine und einen gut entwickelten Rüssel, die Vorderflügel sind länglich dreieckig, die Hinterflügel sind mit Haftborsten versehen.
Bärenspinner (Arctiinae)
Viele der Bärenspinner sind mittelgroße bis große Falter und lebhaft gefärbt, nicht selten in auffälligem Warnfarben.
Viele der mittelgroßen bis großen Falter sind lebhaft gefärbt, nicht selten in auffälliger Warntracht, oder sie imitieren das Aussehen von anderen Faltern oder Insektenarten.
Spanner (Geometridae)
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 10 bis 70 Millimetern. Fast alle Arten haben einen schlanken Körper, der nur sehr selten kurz oder langgestreckt ist, meistens ist der Körper mittellang.
Spannerraupen haben drei Brustbeinpaare und ein Bauchfusspaar sowie einen Nachschieber. Sie klammern sich zunächst an den Brustbeinen an und ziehen den Hinterleib bis zur Brust heran, so dass der Körper die Form eines großen Omegas beschreibt.
Eulenspinner und Sichelflügler
Zahnspinner (Notodontidae)
Zahnspinnerfalter sind mittelgroße bis große Falter und erreichen eine Flügelspannweite von 24 bis 68 Millimetern. Sie haben einen mittelmäßig bis kräftig gebauten Körper.
Schneckenspinner (Limacodidae)
Die Raupen der Schneckenspinner haben keine Bauchbeine, sondern eine Kriechsohle, mit der sie sich ähnlich wie Schnecken mit wellenförmigen Bewegungen kriechend auf einer Schleimschicht fortbewegen können.
Motten (Tineidae)
Federgeistchen (Pterophoridae)
Federgeistchen haben einen langen und schlanken Körper. Ihre Flügel sind sehr schmal. Die Vorderflügel sind sechs- bis zwölfmal länger als breit. Sie sind bei manchen Arten stark eingeschnitten bzw. zerfranst.
Wickler (Tortricidae)
Einige der Wicklerarten rollen die Blätter ihrer Nahrungspflanzen zusammen, wodurch die Familie ihren Namen erhalten hat.
Glucken (Lasiocampidae)
Ihren Namen haben die Grasglucken von ihrer auffälligen Ruheposition, in der sie die Flügel dachziegelartig übereinander legen und so brütenden Hennen ähnlich sehen.
Wurzelbohrer (Hepialidae)
Wurzelbohrer haben einen zurückgebildeten Saugrüssel, deshalb nehmen sie keine Nahrung auf. Deshalb ist das Leben der Falter. Die Falter sind dämmerungs- oder nachtaktiv;
Fensterfleckchen (Thyrididae)
Wichtige Raupenfutterpflanzen:
- Grosse Brennnessel
- grosse Gräser
- Faulbaum
- Labkraut
- Kleearten
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Blutweiderich
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Möhren
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Mädesüss
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Dost
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Weidenröschen
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Disteln
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Skabiosen.
Die wichtigste Raupenfutterpflanze aber ist die Grosse Brennnessel, sie sollte einen sonnigen Platz haben und regelmässig portionenweise zurückgeschnitten werden. Die meisten Schmetterlinge bevorzugen für die Eiablage junge Pflanzen.
Grosse Gräser können z.B. beim Totholzhaufen oder beim Steinhaufen stehen bleiben. Raupen, welche von Gräsern leben, können sich darin entwickeln.
Beliebte Nektarpflanzen für Falter in unserem Garten:
Nachtviole, Lavendel, Wasserdost, Wilder Dost, "Wunder von Stäfa" (Aster x frikartii) Katzenminze (Nepeta faassenii), Nelken, Skabiosen.
Als Nektarspender eignen sich auch Züchtungen, denn Falter können von vielen verschiedenen Blüten Nektar gewinnen.
Die Buddleja, Sommerflieder oder Schmetterlingsstrauch sollte nicht mehr gepflanzt werden, denn sie breitet sich als Invasiver Neophyt in Flussauen aus und verdrängt die einheimischen Pflanzen.
Schmetterlinge fördern
Als Erstes brauchen die Raupen die richtigen Futterpflanzen, viele von ihnen sind auf wenige Pflanzenarten spezialisiert. Später brauchen sie geeignete, ruhige Plätzchen zum Verpuppen. Viele Schmetterlingspuppen liegen im Winter in der Laubschicht auf der Erde. Deshalb soll das Laub auf den Beeten liegen bleiben.
Die Schmetterlinge schliesslich, sie brauchen von Frühling bis Herbst Blüten mit Nektar. Blumenwiesen und -beete werden deshalb in Portionen zurückgeschitten oder gemäht.
Wanderfalter
Admiral, Postillion, Distelfalter, Totenkopfschwärmer, Taubenschwänzchen u.a. sind Wanderfalter. Sie überwintern in den Steppen Nordwestafrikas und wandern im Frühjahr, wenn die Dürre ihre Futterpflanzen dort knapp werden lässt, nordwärts bis nach Skandinavien. Einzelne Falter können dabei mehrere tausend Kilometer zurücklegen.
Sie folgen so dem jährlichen Zyklus der Hauptblütezeit. Die Strecke von Afrika bis nach Skandinavien überwinden die Falter in Etappen. Dabei paaren und vermehren sie sich kontinuierlich. Die Nachkommen wandern weiter in für sie günstigere Gebiete, denn kühle Temperaturen überleben sie nicht. Der Richtungswechsel der Falter erfolgt im Juli.
Aufgeschnappt! Zwei Kinder auf dem Schulweg:
"Muesch emol luege, do hätt's immer mega vill Raupe!"
Sogar kleine Kinder sehen das: Ein Naturgarten ist spannend!