Naturgarten

Tiere am Teich

Eisvogel, blau gesprenkeltes Kopf- und Rückengefieder und orange-roter Bauch
Eisvogel - bei uns ein seltener Gast; lebt an Seen, Fliessgewässern und Feuchtgebieten

Wir sitzen am Teich und sehen den vielen Tieren zu - wie sie schwimmen, jagen, sich paaren, Eier legen und schlüpfen - was will man mehr?

Nebenan baden Vögel, sie trinken, spritzen, holen feuchtes Nistmaterial, wieder andere füttern ihre Jungen.

Teichufer mit Sibirischer und Gelber Schwertlilie
Gelbe Schwertlilie und Sibirische Schwertlilie im zweiten Teich-Jahr

Amphibien

Amphibien, das sind an unserem Teich Frösche, Kröten und Molche. Da sie ihre Eier ins Wasser legen, sind sie auf Feuchtgebiete mit Tümpeln angewiesen. Nach einigen Tagen schlüpfen kleine Kaulquappen, mit ihren Kiemenbüscheln können sie im Wasser atmen.

Im Laufe der nächsten Wochen verwandeln sie sich in lungenatmende Landtiere.

Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)

Im Frühling wandern bei uns aus der Umgebung viele Bergmolche in den Teich ein. In ihrem prächtigen Hochzeitskleid, der sogenannten Wassertracht, balzen sie.

Schliesslich kleben die Weibchen die Eier einzeln an Wasserpflanzen.

Aus den Eiern schlüpfen die Kaulquappen, diese entwickeln sich über Wochen zu ausgewachsenen Molchen.

Ein balzendes Bergmolchpaar Bergmolchweibchen klebt ihre Eier an einen Tannenwedel Bergmolchlarve mit Kiemenbüschel am Teichgrund

Im Sommer leben Bergmolche an Land unter Steinen, Totholz und in anderen feuchten Verstecken; in ihrer dunkleren Landtracht sind sie recht unscheinbar.

Grasfrosch (Rana temporaria)

Bei unseren abendlichen Rundgängen springt immer mal wieder ein Frosch in den Teich - ausserdem ist auch immer wieder sein leises Gurren zu hören.

Grasfrosch

Grasfrösche legen ihre grossen Laichballen in seichte Gewässer.

Die Kaulquappen entwickeln sich während einiger Wochen zu Fröschen und verlassen das Gewässer.

Dann leben sie in geschützten, feuchten Verstecken.

Grasfroschlaich wird in Gartenteichen leider oft von den Bergmolchen gefressen.

Erdkröte (Bufo bufo)

Erdkröten wandern in grossen Gruppen von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Sie haben den Winter in selbstgegrabenen Erdlöchern in der Nähe der Laichgewässer verbracht.

Am Laichgewässer angekommen, legen sie zuerst eine kurze Ruhepause ein und beginnen dann zu laichen.

Darauf verlassen sie das Gewässer und leben an feuchten Schattenplätzen.

Kurz hintereinander haben hier drei Erdkrötenpaare ihre Laichschnüre abgelegt und sie um die letztjährigen Stängel des Kleinen Rohrkolbens gewickelt. Erdkröten laichen nur in Gewässern, welche mindestens 50 cm tief sind.

Laichschnüre mit dunklen dunklen Punkten und darunter das Krötenpaar Grüne Fadenalgen, darunter sehr viele Erdkrötenlarven. Schwarze Kaulquappen mit Beinchen Schwarze Kaulquappen mit Beinchen Schwarze Kaulquappen mit Beinchen Fertiges, noch sehr kleines Erdkrötchen sitzt auf einem Stein.

Ganze Schwärme von Erdkröten-Kaulquappen zogen darauf durch unseren Teich. Sie ernährten sich von Pflanzen, hauptsächlich von Algen.

Erdkröten-Kaulquappen werden nicht gefressen weil sie übel schmecken und giftig sind.

Die knapp 1 cm grossen Krötchen wandern via Gartenschlauch aus
Erdkrötenmännchen

Libellen

Libellen lebten schon vor 300 Millionen Jahren, sie sahen auch ganz ähnlich aus wie heute. Es waren wahrscheinlich die ersten Lebewesen, welche überhaupt fliegen konnten. Sie gehören auch heute noch zu den besten Fliegern.

Sie können ihre beiden Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen. Das ermöglicht es ihnen, abrupt die Richtung zu wechseln, in der Luft stehen zu bleiben oder einigen Arten sogar rückwärts zu fliegen.

Als Fluginsekten leben Libellen lediglich noch ungefähr 6-8 Wochen.

Schlanklibellen (Coenagrionidae)

Schlanke, rote Kleinlibelle mit schwarzen Querstreifen Schlanke, rote Kleinlibelle mit schwarzen Querstreifen Fluginsekt: Hellblau mit wenigen Schwarzen Flecken Blaue Kleinlibelle mit schwarzen Streifen Kleinlibelle, schwarze- gelbe  HinterleibsegmenteBrustteil blauschwarz gestreift Kleinlibelle, schwarze- gelbe  HinterleibsegmenteBrustteil blauschwarz gestreift

Falkenlibellen (Corduliidae)

Gemeine Smargdlibelle Der Körper glänzt metallisch grün.

Falkenlibellen setzen sich selten hin, sie fliegen unermüdlich über dem Wasser, entlang von Bäumen und Sträuchern.

Fotografieren kann man sie deshalb fast nur im Flug.

Edellibellen (Aeshnidae)

Schwarze Libelle mit grünen und blauen  geometrischen Flecken Schwarze Libelle mit grünen und blauen  geometrischen Flecken Grosse grünblaue Libelle Grosse grünblaue <li></li>Libelle

Viele Libellen jagen nicht nur an den Gewässern, sondern auch entlang von Hecken und Sträuchern.

Gewässerränder sind relativ gefährlich, weil sie von Vögeln intensiv bejagt werden.

Quelljungfern (Cordulegastridae)

Schwarze Libelle mit gelben Streifen

Quelljungfern sind sehr grosse Libellen. Sie leben an kleinen sandigen Bächen mit guter Wasserqualität.

Diese Quelljungfer habe ich in der Dämmerung bei uns am Strassenrand, an einem Grashalm hängend, fotografiert.

Flussjungfern (Gomphidae)

Diese Kleine Zangenlibelle habe ich auf der Wasseroberfläche unseres Teichs gefunden, leider war sie tot.

Zangenlibellen bevorzugen saubere Gewässer meistens Fliessgewässer, mit kiesigem Grund.

Segellibellen (Libellulidae)

Libelle mit je 2 Flecken auf den Flügeln Libelle mit breitem, blaubereiftem Hinterkörper Libelle mit breitem, blaubereiftem Hinterkörper Körper komplett bräunlich/gelblich. Hinterleib mit dünner schwarzer Mittellinie und paarweisen Punkten beidseits der Linie, die Augen sind blau-grau. Libelle mit braunem Brustteil und blaubereiftem Hinterteil Männchen vorne, Weibchen hinten Rote Libelle mit je einem Fleck auf jedem Flügel Rote Libelle mit je einem Fleck auf jedem Flügel Rote Libelle mit je einem Fleck auf jedem Flügel

Prachtlibellen (Calopterygidae)

Ganz dunkelblaue Libelle

Die Blauflügel-Prachtlibellen leben an kleinen Fliessgewässern, bei uns kommt lediglich hie und da ein Männchen zu Besuch.

Libellenlarven

Libellen leben ungefähr ein bis zwei Jahre als Larven in Gewässern und häuten sich dabei mindestens 10-mal. Sie leben räuberisch von Insektenlarven, Amphibieneiern, Flohkrebsen und kleineren Libellenlarven.

Bräunliche, gestreifte Larve Bräunliche, gestreifte Larve

Für den Schlupf klettern sie an Pflanzen­stängeln empor, verpuppen sich, lassen ihre Körper aushärten und fliegen weg.

Exuvie an der Hausmauer Die Larvenhaut zeigt die umrisse der Libelle Am Rohrkolben: Exuvie und Libelle

Eintagsfliegen (Ephemeroptera)

Eintagsfliegen und Libellen sind älter als alle anderen Insekten. Die meisten Eintagsfliegen-Larven leben in sauberen Fliessgewässern.

Einige wenige Arten bevorzugen jedoch stehende Gewässer. Ihre Larven leben ein bis zwei Jahre am Teichgrund, dann verpuppen sie sich, fliegen auf, paaren sich, legen Eier und sterben bald.

Fliege mit grossen, durchsichtigen, schwarz gepunkteten  Flügeln Fliege mit grossen, durchsichtigen, schwarz gepunkteten  Flügeln Ein Bergmolch hat eine Eintagsfliege gefangen.

Eintagsfliegen-Larven sind in Bächen und Flüssen eine wichtige Futtergrundlage für grössere Tiere, wie z.B. Fische.

Selber können geschlüpfte Eintagsfliegen jedoch keine Nahrung mehr aufnehmen.

Teichufermit grossen Steinen und Sumpfpflanzen
Gartenteich, bald 1 - jährig

Fliegen (Brachycera)

Langbeinfliegen (Dolichopodidae), Waffenfliege (Stratiomyidae)

Dunkelgrün glänzende Fliege mit weissen Flügelspitzen Blaugrün schillernde Fliege Schwarzgelb gestreifte Fliege

Langbeinfliegen sind wunderschön grün schillernde Fliegen, welche auf dem Wasser laufen können. Sie jagen in Wassernähe oder auf dem Wasser kleinere Insekten und saugen diese anschliessend aus. Langbeinfliegen-Larven leben im Wasser und fangen dort ebenfalls kleinere Insekten.

Köcherfliegen (Trichoptera)

Köcherfliegen-Larven leben im Wasser, sie spinnen einen Köcher aus Spinnfäden und bekleben ihn mit Pflanzenteilchen oder Steinchen. Ungefähr nach einem Jahr verpuppen sie sich - entweder in ihrem Köcher oder in einem gesponnenen Seidenkokon.

Vier Wochen später schlüpfen die Köcherfliegen - falterähnliche Wesen mit behaarten Flügeln. Auf dem Hochzeitsflug paaren sie sich, anschliessend kleben die Weibchen ihre Eier an Steine, Pflanzen oder Holzstücken im Wasser.

Köcherfliegen nehmen nur flüssige Nahrung zu sich. In der Schweiz leben 302 Arten in sauerstoffreichen Gewässern.

Raupenähnliche Larve im Köcher Röhre aus kleinen Pflanzenstückchen Flügel braun schwarz-weiss gefleckt Braune Köcherfliege, Körper mit schwarzen Haaren Rotbraune Köcherfliege Rotbraune Fliege mit länglichen Flügeln.

Schlammfliegen (Sialidae)

Braunschwarzer Netzflügler, ca 2.5 cm lang Gelege, dicht gedrängte Eier der Schlammfliege auf Wasserpflanze

Diese Wasserflorfliege, auch Schlammfliege genannt, habe ich am Teichrand fotografiert. Ihre Larven leben räuberisch 2 Jahre im Wasser, verpuppen sich und schlüpfen nach 2 Wochen. Sie leben nur noch ein paar Tage, dabei paaren sie sich und die Weibchen legen bis 2000 Eier.

Wasserwanzen (Nepomorpha)

Wasserwanzen entwickeln sich über 5 Stadien allmählich zum erwachsenen Insekt.

Braunes Insekt mit weissem Bauch und langen Beinen hellbraune Wanzen, schwimmen auf dem Rücken, rudern mit langen Beinen Wasserläufer laufen auf der Wasser­ober­fläche und erbeuten vor allem Insekten, welche ins Wasser gefallen sind.

Rückenschwimmer schwimmen unter der Wasseroberfläche auf dem Rücken. Sie atmen mit der Hinterleibspitze, wobei ihnen der Luftvorrat im Bauch und unter den Flügeln Auftrieb verleiht. Sie sind gute Flieger.

Stechmücken (Culicidae)

feingliedriges, hellbraunes Insekt mit langen Beinen

Stechmücken legen ihre Eier ins Wasser. In einem belebten Gartenteich können sie aber nicht zur Plage werden, denn die Mückenlarven haben hier viele Fressfeinde. An unserem Teich hat es kaum Stechmücken.

 

Teichufer im Sonnenlicht

Schnecken

Schlammschnecken (Lymnaeidae)

Die Schlammschnecken und die Posthornschnecke sind Wasserlungenschnecken, sie leben vor allem von Algen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Sie gleiten auf der Unterseite des Wasseroberflächen-Häutchens auf einer Schleimspur vorwärts (Bild 3).

Graubraune Wasserschnecke Graubraune Wasserschnecke mit zugespitzem Schneckenhaus Graubraune Wasserschnecke mit zugespitzem Schneckenhaus

Die Eier werden in gallertigen Schnüren oder Klumpen an Wasserpflanzen oder Steinen abgelegt. Die Gelege enthalten bis 200 Eier. Aus den Eiern schlüpfen nach etwa 14 Tagen fertige Schnecklein.

Posthornschnecken (Planorbarius)

Bernsteinschnecken (Succineidae)

Bernsteinschnecken sind kleine Landlungenschnecken. Bei uns leben sie auf Wasserpflanzen am Teichufer.

Kleine dunkle Schnecke mit durchsichtigem Gehäuse Dunkle kleine Schnecke Bernsteinschnecken auf Sibirischer Schwertlilie

Bernsteinschnecken legen ihre Eier über dem Wasserspiegel an Pflanzen ab, in Ballen von bis zu 150 Eiern. Bernsteinschnecken sind, wie alle Schnecken, Zwitter.

Schwertlilien und Kalmus
Ende Juli: Am Gartenteich im ersten Jahr

 

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