Blumenwiesen
Blühende Blumenwiesen, vor wenigen Jahrzehnten bei uns noch eine Selbstverständlichkeit, sind nun seltene Kostbarkeiten geworden.
Für viele Insekten sind Wildblumen jedoch eine unverzichtbare Lebensgrundlage, deshalb werden Wiesenblumen jetzt in die Gärten geholt. Sie machen diese zudem farbiger, lebendiger - und spannender!
Aussaat und Pflege von Blumenwiesen
Eine Blumenwiese anzulegen braucht etwas Geschick und Geduld, macht aber grosse Freude.
Die Wiese wird im ersten Jahr nur wenig oder gar nicht blühen, denn die meisten Wiesenblumen blühen erst im zweiten Jahr.
Blumenwiesen werden 60-100 cm hoch und sollten möglichst wenig betreten werden.
Wo gedeihen Blumenwiesen?
Wiesenblumenmischungen gibt es für verschiedene Standorte:
Für normale, trockene, feuchte, nährstoffreichere oder magerere Standorte, ausserdem gibt es Mischungen mit erhöhtem Blumenanteil.
Unbedingt immer Qualitätssaatgut aus dem Fachhandel verwenden, billigere Samenmischungen enthalten oft Blumensamen von einjährigen Ackerbegleitpflanzen oder exotischen Pflanzen, welche nur im ersten Jahr blühen.
Wir säen eine kleine Blumenwiese
Wir haben uns im letzten Herbst entschlossen, unseren Gemüsegarten nochmals zu verkleinern und an seiner Stelle eine kleine Blumenwiese einzusäen.
Noch im Herbst haben wir bei 10 x 2 m Gartenfläche mit der Bodenhacke den Bewuchs sorgfältig entfernt und die Wurzeln herausgelesen.
Diesen Frühling haben wir den Boden nochmals oberflächlich (max. 3 cm tief) durchgearbeitet und das Unkraut nochmals herausgelesen.
Falls der Boden im Frühjahr umgegraben wird, muss er vor dem Säen mindestens 4 Wochen ruhen!
Aussaat
Am 2. Mai, als der Boden etwas wärmer war, haben wir angesät.
Es wird in zwei Arbeitsgängen gesät, einmal längs und einmal quer.
Die Wildblumensamen werden nicht eingerecht, sondern nur angeklopft.
Die Spatzen haben sich sofort über die Samen hergemacht, deshalb haben wir das Beet mit einem Netz geschützt.
Wir hatten Glück: Nach längerer Trockenheit hatte es endlich wieder geregnet. Wir waren sehr gespannt, was da wohl wachsen würde.
Wir haben die Wildblumenwiese von Fenaco (UFA Wildblumenwiese Original CH-i-G) eingesät.
Sie hat einen doppelten Blumenanteil.
Pflege im Aussaatjahr
Blumenwiesen blühen erst im zweiten Jahr nach der Aussaat.
Mit den gesäten Samen keimen auch die vorhandenen einjährigen Unkrautsamen vom Boden.
Nicht jäten, der Schaden wäre grösser als der Nutzen!
Immer dann, wenn kein Licht mehr auf den Boden fällt, ist ein sogenannter Versäuberungsschnitt nötig. Gemäht wird mit der Sense oder einem hochgestellten Rasenmäher.
Das Gras wird unmittelbar nach dem Schnitt zusammengerecht.
Da wieder Licht auf den Boden fallen konnte, sind nun weitere Samen gekeimt. Der Bewuchs ist bedeutend dichter geworden.
Pflege in den folgenden Jahren
In den folgenden Jahren muss, je nach Standort, mit 1 bis 3 Heuschnitten gerechnet werden. Der erste Schnitt ist dann fällig, wenn die Margeriten verblüht sind, das ist im Schweizerischen Mittelland Anfang bis Mitte Juni.
Das Gras wird auf der Wiese getrocknet, sodass die Samen herausfallen können, dann wird das Heu abtransportiert.
Für die Artenvielfalt der Wildblumenwiese ist es sinnvoll, diese nicht immer zur gleichen Zeit zu schneiden. So können die Samen der einzelnen Arten, welche zu verschiedenen Zeitpunkten ausreifen, neue Pflanzen bilden.
Frühere Einsaaten
Wenn möglich wird die Wiese in mehreren Etappen gemäht. So verlieren Tiere, welche auf Nektar und Pollen der Blüten angewiesen sind, nicht auf einmal ihre ganze Lebensgrundlage.
Gemäht wird mit einem Balkenmäher, einer Sense, einer Motorsense oder einer Sichel.
Ausdauernde Problemunkräuter sollten vor der Blüte von Hand abgeschnitten oder sorgfältig ausgestochen werden.
Blumenwiesen ändern sich von Jahr zu Jahr und wir schauen ihnen dabei zu. Viel Vergnügen!