14. April 2023

Nach einem sehr milden und trockenen Winter sitzen wir nun wieder in der warmen Stube und geniessen die Aussicht auf die Pflanzen draussen.
Aprilwetter 2023: Reif am Morgen und zum Teil Hagelschlag und Sturm über Mittag.

Hier habe ich vor bald zwanzig Jahren 10 Knollen des Hohlen Lerchensporns gepflanzt - und in der Zwischenzeit hat sich die zarte Pflanze über den ganzen Standort verbreitet.
Gehörnte Mauerbienen

Ich freue mich sehr, so viele Gehörnte Mauerbienen waren noch nie hier.
Es sind auffällige Wildbienen, 10-15 mm gross, die Weibchen mit tiefschwarzem Kopf und Brust und mit rostrotem Hinterleib und zwei kleinen Hörnchen auf der Stirn.
Gehörnte Mauerbienen sind nicht auf einzelne Pflanzenfamilien spezialisiert, besuchen aber wenn möglich immer dieselbe Pflanzenart.

Die Männchen sind etwas kleiner und tragen einen auffälligen Weissen Haarbüschel auf dem Kopf.
Gehörnte Mauerbienen lieben die Wärme. Sie nisten in verschiedenen vorhandenen Hohlräumen, wie Mauerritzen, in Fensterrahmen und Nisthilfen. Die Nester sind meist Linienbauten mit bis zu 12 Brutzellen.

Brutparasiten
Die Gemeine Goldwespe betreibt keine Brutpflege, sie legt ihre Eier in einem unbewachten Moment in die Brutzellen von Mauer- oder Pelzbienen, Lehm- und Grabwespen.
Die Larve ernährt sich vom Pollen- und Nektarvorrat in der Bienen- oder Wespenbrutzelle.
Ameisen für die Aussaat
Wie beim rosaroten Hohlen Lerchensporn waren auch beim Zweiblättrigen Blaustern die Ameisen an der Aussaat beteiligt:
Denn auch diese hängen an ihre Samen ein ölhaltiges Anhängsel an - als feines Läckerli für die Ameisen. Diese nehmen die Anhängsel mitsamt den Samen mit ins Nest, behalten aber nur die nahrhaften Anhängsel und tragen die Samen wieder auf das Beet hinaus.

Die blauen Blütenteppiche des zweiblättrigen Blausterns in der Rosenrabatte erfreuen uns jedes Jahr. Bald welken Blätter und Samenstände wieder und verschwinden zwischen den später wachsenden Stauden.
Am Teich

Zum Schutz der laichenden und der frisch geschlüpften Amphibien lassen wir die dürren Stängel vom letzten Jahr noch etwas stehen.

Kennen Sie das leise Ük, Ük der Erdkrötenmännchen? Und beim Schein der Taschenlampe sehen wir die zahlreichen Männchen, wie sie um die Gunst der Weibchen kämpfen.

Erdkröten-Kaulquappen sind giftig, deshalb werden sie von niemandem gefressen.

Grasfrösche haben da weniger Glück, denn Bergmolche und Libellenlarven lieben diesen Laich so sehr.

Am Garteneingang

Ich traute meinen Augen nicht: Eine Blindschleiche sonnte sich in der Sandsteinmauer, gleich unter der ersten Treppenstufe!

Die Pflanzen in den Töpfen sind bereit für die nächste Saison: Ich habe die letztjährigen dürren Stängel zurückgeschnitten und etwas Erde an der Oberfläche gegen frische Blumenerde ausgetauscht.
Speispinne

Von Auge sieht man diese exklusive, 4-6 mm kleine Speispinne kaum. Sie ist jedoch hier heimisch und lebt fast ausschliesslich in alten Häusern.
Sie fängt ihre Beute, indem sie aus Distanz kreuzweise klebrige Spinnfäden über ihr Opfer speit und es auf diese Weise am Untergrund festklebt. Darauf tötet sie es mit einem Giftbiss und saugt es anschliessend aus.
Kleine Bodenlebewesen
Viele kleine Insekten leben in der oberen Bodenschicht, sie bauen das Bodensubstrat um oder jagen andere Kleininsekten. Einige von ihnen sind mit dem Nüsslisalat und dem Circorino in die Küche gelangt.

Zottiger Springschwanz
Der Zottige Springschwanz ist stark behaart und hat kräftige, lange Fühler, er lebt in der obersten Erdschicht und unter Steinen.
Er ernährt sich vor allem von totem, organischem Material und von Pilzen. Er ist ein wichtiger Humusbildner.
Unter dem Hinterleib befindet sich eine gelbe Sprunggabel, die ihm weite Sprünge ermöglicht.

Kurzflügler
Kurzflügler sind Käfer mit ganz kurzen Flügeldecken. Sie verstauen ihre feinen Flügel sorgfältig unter den kurzen Decken. Sie können aber trotzdem blitzschnell wegfliegen.
Da sie keine grossen, steifen Flügeldecken haben, sind Kurzflügler beweglicher als andere Käfer.
Steinkriecher

Steinkriecher sind Tausendfüsser, ihre Segmente haben abwechselnd kurze und lange Rückenplatten. Sie ernähren sich räuberisch von Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßern.

Igel im Garten
In unserem Garten hat es immer wieder Igel, diesen Winter macht einer seinen Winterschlaf in der Scheune - zwischen Anhängerrad und altem Heustock.

Anfangs März dachten wir, wir könnten die dürren Stauden der letzten zwei Jahre etwas zerschneiden und dann kompostieren. So würde sich die Arbeiten in unserem Garten etwas aufteilen.
Doch, was war da? Schön weiches Material? Ja, richtig da schlief ein junger Igel, der jetzt erwachte! Was machen? Bei Pro Igel nachfragen! Leider war Sonntag!
Schon bald war er wach, marschierte zum Weier und begann zu trinken.

Später sammelte er Laub und legte sich hinein, aber am nächsten Tag war er verschwunden.
Seither haben wir ihn nicht mehr gesehen.
Nachtrag: 22 April 2023
Wir haben eine Wildkamera gekauft und schon in der ersten Nacht ist er um vier Uhr morgens auf dem Video erschienen. Wir freuen uns sehr.
Ein zweites Mal lief er am Nachmittag über die Strasse und ist in unserem Garten verschwunden - er kennt sich hier wirklich aus.
