2. August 2024
Da staunten wir nicht schlecht: Eine grosse Wespe, 25 mm lang, mit der Färbung einer Hornisse und der Figur einer Töpferwespe!
Eine grosse Lehmwespe! Sie bauen ihre Brutzellen aus Lehm an hellen, sonnigen Mauern und versorgen ihre Larven mit je zwei bis drei Raupen.
Langanhaltende Blüte von Ährigem Ehrenpreis, Heilziest, Grosser Braunelle und Graslilie in Blumentöpfen.
Schmetterlinge
Wo sind die Schmetterlinge geblieben, hat sie das andauernde Regenwetter vertrieben? Bis Ende Juni, fast keine Falter, weit und breit!
Jetzt einen Monat später sind doch noch welche da, ich bin erleichtert.
Seltsamerweise sind es jedoch Arten welche früher bei uns eher selten waren. Häufige Falter, wie der kleine Fuchs, der Distelfalter und das Tagpfauenauge fehlen nun fast ganz.
Durch den vielen Regen sind die Pflanzen dieses Jahr viel höher gewachsen als üblich, der ganze Garten blüht unglaublich üppig.
Wir freuen uns sehr!
Innerhalb der Teichfolie blühen noch Wasserdost und Blutweiderich. Die Pflanzen im Kiesstreifen, ausserhalb der Teichfolie, haben sich selbst hierher ausgesät, eine üppige und farbenfrohe Blumenmischung aus unserem Garten.
Heimliche Garten-Bewohner
Hier steht ein vergessener Holzstapel, eine Waldrebe hat ihn üppig überwachsen.
Das Holz im Innern modert langsam vor sich hin und sinkt immer mehr in sich zusammen, aussenherum beginnt die Waldrebe bald zu blühen.
Bei genauerem hineinspähen sieht man, durch den grünen Vorhang wunderbar geschützt, ein verlassenes Vogelnest. Ist es ein Amselnest?
Schmetterlinge im Winter
Im Winter blühen keine Pflanzen, deshalb gibt es keine Nahrung für die Schmetterlinge.
Viele Arten überwintern als Raupe oder Puppe an einem gut geschützten Orten. Sie schlüpfen im Frühling, wenn "ihre Pflanzen" blühen.
Dieser Distelfalter hat abgeflogene Flügel (sie sind blass, fast durchsichtig, leicht ausgefranst), wahrscheinlich hat der Falter einen langen Flug hinter sich.
Distelfalter sind Wanderfalter, ihr Heimatgebiet liegt in den subtropischen Steppengebieten. Einige von ihnen fliegen im frühen Sommer zu uns und pflanzen sich hier fort. Sie ertragen jedoch keinen Frost.
Zitronenfalter hingegen, sind winterhart. Zu Beginn des Winters scheiden sie alles nicht unbedingt benötigte Wasser aus. Ihr eingelagertes körpereigenes Glyzerin schützt sie zudem vor dem Winterfrost, sodass sie im Freien überwintern können.
In der Abenddämmerung am Strassenrand an einem Grashalm entdeckt: Die zweigestreifte Quelljungfer. Sie liebt sauberes Wasser und lebt an kleinen Bächen mit sandigem Grund.
Bauen mit Lehm
Ein Drittel der Menschheit wohnt in Häusern aus Lehm.
Bauen mit Lehm verursacht weniger CO2 als bauen mit Beton. Im Moment ist dies aber noch aufwendiger und teurer - dafür aber zum Wohnen sehr komfortabel.
Die Fächer unseres alten Fachwerkhauses sind mit Wellern aus Strohlehm ausgefacht.
Bei der Renovation haben wir die Wände zusätzlich mit neuen Holz-Lehmprodukten gedämmt.
Zum Schluss haben wir feine Decklehmputze aufgetragen - ihre Farbe stammt von den verschiedenen farbigen Sanden.
Nun sind sie die schönen Sitzflächen für die Falter und weiteren Fluginsekten, welche bei uns abends ans Licht fliegen.
Obendrein haben wir für uns ein Zuhause mit grossem Wohnkomfort.
30. Mai 2024
Die Grenoblernelken habe ich in einer einer Wildstaudengärtnerei gekauft. Sie ertragen es jedoch nicht, wenn sie von anderen Pflanzen überwuchert werden, ich werde sie befreien müssen!
So blühen jetzt am Treppenfuss und an der Hausmauer Gipskraut, Kartäusernelken, Graslilien, Resede und Wiesensalbei.
Blumen für die Insekten
Die Wegrandstreifen rund ums Haus haben sich bei uns selbst ausgesät, sie werden eifrig von vielen verschiedenen Insekten besucht!
Der Schwalben-schwanz legt seine Eier an Wilde Möhren oder an Fenchel. Seine Flügel-spannweite beträgt 50 bis 75 mm.
Glockenblumen für Spezialisten
Verschiedene Wildbienen sind auf Glockenblumen spezialisiert, weil ihre Brut nur Pollen von Glockenblumen verdauen kann.
Deshalb sammeln sie für ihre Brutzellen ausschliesslich Pollen und Nektar von Glockenblumen.
Glockenblumen-Felsenbienen sind eher seltene Wildbienen, ich freue mich, dass sie sich in unserem Garten vermehrt haben.
Die Männchen übernachten häufig in Glockenblumen, gerne in den Blüten der Rundblättrigen Glockenblume.
Taubenschwänzen sind Wanderfalter, sie sind sehr gute Flieger, sie legen dabei große Distanzen zurück und können bis zu 3000 Kilometer in weniger als 14 Tagen bewältigen.
Hier hat der Sturm die Nachtviole umgelegt, wenn sie stört, werde ich sie herausschneiden.
Nachtfalter
Die Dreilinieneule ist ein Nachtfalter, sie fliegt von Mai bis Juli.
Raupe an verschiedenen krautigen Pflanzen.
Die Nessel-Schnabeleule ist dämmerungs- und nachtaktiv; sie fliegt von Mai bis Juli und von August bis Oktober.
Raupe lebt an grosser Brennnessel.
Springspinne und Spinnenwespe
Springspinnen haben hochentwickelte Augen, sie sehen ultraviolettes Licht, auch können sie mit ihren Augen Entfernungen berechnen und rundum sehen, ohne sich zu bewegen.
Spinnenwespen graben bis zu 5 cm tiefe Löcher in den Boden und ziehen dann eine erbeutete Spinne rückwärts hinein. Sie legen ein Ei dazu und verschliessen das gegrabene Loch .
Leben am und im Teich
In einem Gartenteich leben viele verschiedene Tiere und Pflanzen. Alle ernähren sich von Pflanzen oder von anderen Insekten.
Libellen leben als Larven im Teichgrund im Wasser, im nächsten Frühling verpuppen sie sich und fliegen als glitzernde Juwelen über dem Wasser.
In den letzten Wochen regnete es fast täglich. Wir hoffen auf sonniges und trockeneres Wetter.
14. April 2024
Die Weibchen der Frühlingspelzbienen bauen ihre Nester in selbstgegrabenen Gängen in lehmigem Substrat.
Sie sammeln Pollen und Nektar bei verschiedenen Pflanzenarten.
Die meisten Wildbienen-Männchen schlüpfen einige Tage vor den Weibchen. Bis auch diese erscheinen, markieren die Männchen mit Duftmarken Blütenrouten mit ergiebigen Pollen- und Nektarquellen oder sie warten auf potenziellen Nistplätzen auf die Weibchen.
Das Männchen der Goldenen Schneckenhaus-Mauerbiene (unten links) wartet auf dem Schneckenhaus auf ein Weibchen. Ihre Weibchen bauen die Brutzellen in grosse Schneckenhäuser.
Die jungen Männchen der Roten Mauerbiene haben einen schneeweissen Kopfschmuck.
Zusammenarbeit von Pflanzen und Tieren
Die Frühlingsplatterbse ist für ihre Fortpflanzung auf Insekten angewiesen. Insekten bringen dabei Pollen von fremden Frühlings-Platterbsen - die Pflanze ist befruchtet und kann nun Samen bilden.
Das Insekt, z. B. eine Wildbiene, nimmt dabei Pollen und Nektar mit und und bringt diese in ihre Brutzellen. Aus den Eiern schlüpfen Wildbienenlarven, die Biene hat sich fortgepflanzt.
Die unteren drei Blüten dieser Frühlingsplatterbse sind bereits befruchtet - das sieht jedes Insekt, denn die Blüten sind jetzt blau und haben keinen Nektar mehr, die blauen Blüten helfen lediglich noch den Blütenstandort für überfliegende Insekten sichtbarer zu machen.
Das Frühlings-Fingerkraut ist eine früh blühende Pflanze, sie bildet hübsche Teppiche auf trockenen, sandigen Böden. Sie blüht von März bis Mai.
Frühling am Teich
Die Erdkröten-Kaulquappen ernähren sich von Algen, sie grasen diese von den Steinen ab.
Auf dem Wasser schwimmt Pollen. Eine Waldbaumart, ein Windblütler, hat ganze Wolken von Pollen fliegen lassen. Im Herbst werden diese Bäume auch aussergewöhnlich viele Früchte tragen, sodass die Waldtiere gar nicht alle Früchte fressen können.
Erdkröte im Garten
Wir haben unsere Topfpflanzen entweder umgetopft oder die Pflanzen haben wenigstens etwas neue Erde bekommen.
Schlamm-fliegen leben zwei Jahre als Larven im Teich.
Als fliegendes Insekt paaren sie sich, die Weibchen legen etwa 2000 Eier.
Sommerliche Temperaturen laden uns ein, bei Sonnenschein am Teich zu sitzen und das warme Wetter zu geniessen.
18. April 2024 Wintereinbruch
Es hat geschneit, schwer hängen die Äste herunter
25. April 2024: Es ist wieder sonnig und warm
Das Waldbrettspiel fliegt in zwei Generationen, im Frühling und gegen Herbst. Dieser Falter sass in der Hochstaudenflur auf dem moosüberwachsenen Steinhaufen, unter lockerem Gebüsch.29. Februar 2024
Beim Sonnenschein werden die Steine warm - frühe Insekten können sich hier aufwärmen.
Der Winter 2024 war ausserordentlich warm, die ersten Schlüsselblumen, Schneeglöckchen, Elfenkrokus und Kornellkirschen blühen bereits seit einigen Tagen. Kommen da die frühen Insekten zu spät?
Frühlingspelzbienen-Männchen schlüpfen zwei Wochen vor den Weibchen. Sie suchen blühende Pflanzen auf und markieren diese mit Duftstoffen. Entlang dieser Duftrouten finden die Bienenweibchen schnell genügend Proviant für ihre Brutzellen.
Die Küchenschelle, sie ist einfach zu schön! Auch ist die Pflanze jetzt mehr als 20 Jahre alt!
Erster Pflegedurchgang im Frühling
Die ersten Blüten spriessen, auch die Kornelkirsche in der Hecke blüht bereits.
Es wird Zeit für den ersten Pflegedurchgang im Garten. Dabei schneiden wir die kleinen Sträuchlein, wie Lavendel, Bohnenkraut etc. zurück, ebenso die dürren Stängel der mehrjährigen Stauden.
Mit dem entsprechenden Rückschnitt und mit Jäten bekommt der Garten seine eigene Form und Farbe.
Bei all den Arbeiten ist klar: Hier überwintern immer noch viele Insekten und ihre Larven. Deshalb wird mit viel Vorsicht lediglich die Oberfläche der Rabatten und der Wege abgerecht.
Unerwünschte Pflanzen werden sorgfältig gejätet, auch solche die sich zu stark ausbreiten, müssen Platz machen.
Dabei habe denke ich auch immer an alle Spezialisten unter den Wildbienen, welche auf ihre speziellen Pflanzen angewiesen sind. Von diesen müssen den Sommer über genügend Exemplare vorhanden sein, damit die Bienen die Brutzellen mit genügend Nektar und Pollen füllen können.
Vögel im Garten
Frühling: Zeit für die Balz und die Abklärung der Reviere. Nebst lieblichen Gesängen gibts auch viel Gezeter und schnelle Flucht.
"Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - ich tarne mich in der dürren Wegwarte."
Ausbreitung der Pflanzen
10 Zwiebeln wurden hier vor 18 Jahren gepflanzt - jetzt blühen ganz viele Krokusse, auch in den Nachbarbeeten, hübsch, nicht wahr? Und wer hat die gepflanzt?
Richtig, die Ameisen! Krokusse bilden nämlich eiweissreiche Anhängsel für die Ameisen, denn diese finden auf den Blüten im Frühling nur Zucker. Gerne nehmen die Ameisen die Samen mit ihren Eiweissläckerli als Vorräte mit ins Nest - und lassen die Samen immer wieder mal unterwegs liegen.
Grünspecht liebt Ameisen
Sein laut lachender Ruf ist jetzt hier immer wieder zu hören.
Mit seiner zehn Zentimeter langen, spitzen und klebrigen Zunge zieht er die bodenbewohnenden Ameisen heraus.
Flechten auf der Sandsteinmauer
Auf unserer zwanzigjährigen Sandsteinmauer wachsen verschiedene Flechten.
Jede Flechte besteht aus zwei verschiedenen Organismen. Ein Pilz und Algen leben hier in Symbiose miteinander.
Der Pilz bildet das Gerüst, die Algen oder die Cyanobakterien sorgen mit ihrer Photosynthese für die Ernährung des Ganzen mit Zucker.
Flechten können extrem karge Standorte besiedeln, nur schadstoffreiche Luft ertragen sie nicht.
Amphibien laichen
Erdkröten haben hier gelaicht, sie spannten die Laichschnüre um die Stängel der Wasserpflanzen.
Krötenlaich ist giftig.
Wenig später hat auch ein Grasfroschpärchen einen Laichklumpen hier abgelegt. Froschlaich ist nicht giftig und wird von den Bergmolchen gern gefressen.
Bergmolchmännchen setzen ein Samenpaket ab, die Bergmolchweibchen nehmen dieses auf. Nachher kleben sie die 70 bis 390 befruchteten Eier einzeln an Wassserpflanzen, Laub und Steine.
Blaumeisen
Eigentlich wollten wir die Pflanzen am Teichrand zurückschneiden - aber wo tarnen sich dann die vielen Meisen? Sie kommen zum Wasser trinken und sind hinter den hellen Stängeln perfekt getarnt. - Also warten wir noch ein klein bisschen mit "Ordnung machen".
Die Vögel hören offensichtlich den Auslöser des Fotoapparats und fliehen, obwohl ich jeweils hinter geschlossenen Fenstern im Haus fotografiere!