27. November 2017
Die Rosa x damascena blühte im Juni und bildete dann hübsche, längliche Hagebutten. Im August begann sie wieder zu blühen und hat bis jetzt, Ende November, ununterbrochen geblüht.
Diese Damascenerrose eignet sich sehr gut für Naturgärten, sie hat stets gesundes Laub und braucht überhaupt nicht gespritzt zu werden. Sie wird ca. zwei Meter hoch.
Rosenduft macht glücklich
Damascenerrosen haben einen wunderbar süssen und schweren Rosenduft. Aus ihnen wird Rosenöl gewonnen.
Rosenduft soll die Stimmung aufhellen - genau das Richtige für diese Jahreszeit! Ich habe in einem Schälchen getrocknete Rosenblätter und schüttle diese bei Bedarf wieder etwas auf - sie duften immer noch wunderbar!
Dürre Stängel im Garten
Im Gemüsegarten lassen wir die Stängel des Zuckermais und der Sonnenblumen stehen.
Die vielen Vögel suchen im Winter die letzten Körner zusammen, ausserdem dienen ihnen die standfesten Stauden als Sitzplatz.
Zudem freue ich mich, wenn die dürren Blätter leise im Wind rascheln.
Vögel
Unermüdlich haben Blaumeisen, Kohlmeisen und Kleiber vor dem ersten Schnee die Äste des Holunderstrauchs abgesucht.
Wahrscheinlich wollten sie vor der Kälte nochmals ordentlich futtern.
Vögel können innerhalb weniger Tage viel Körpergewicht zulegen.
Altes Mauerwerk
Vor hundert und mehr Jahren wurden die Ziegelsteine der Fachwerkbauten mit Kalkmörtel vermauert. Diesem wurde oft noch etwas Lehm zugegeben.
So entstanden relativ weiche Mauerfugen. Wildbienen und andere Insekten benutzen diese nun als Nisthöhlen.
Dies wiederum schätzen unsere Vögel und suchen die Mörtelfugen nach Leckerbissen ab.
Die Wand war kurz vor dem ersten Schnee voller Blau- und Kohlmeisen, auch ein Kleiber war dabei.
Schnittguthaufen
Das Schnittgut aus dem Gemüsegarten stapeln wir unter dem grossen Scheunendach. Es wird erst nach dem Winter gehäckselt und kompostiert.
Wenn wir unserem Haufen nun zu nahe kommen, beginnt er zu fauchen und zu knurren.
Der oder die Igel fordern Respekt und gehörigen Abstand ein!
15. Oktober 2017
Es ist wunderbar warmes Herbstwetter, wir sitzen im Garten und geniessen den goldenen Herbst.
Die Wälder und Hecken rundum sind unglaublich farbig.
Langsam beginnen nun aber die Blätter zu fallen - auch in unserer Wildsträucherhecke - und wir können den vielen Vögeln darin besser zusehen.
Die jungen Spatzen sitzen immer wieder im Wasser und üben sich im Spritzen.
Kohl-, Blau- und Sumpfmeisen, Zilzalp, Gimpel, Grün- und Distelfinken, Rotkehlchen, die Türkentaube sowie Kleiber und Amseln bevölkern unsere Hecke. Auch sie nehmen immer wieder ein Bad.
Sogar ein Eichelhäher war hier zu Besuch!
Hummeln
Ja, ja den Hummeln geht's genau wie mir! Ihre Haare werden immer weisser.
An der grossen Braunelle im Topf taucht immer wieder eine überaus grosse Erdhummel auf, sie ist mit Sicherheit 2.5 cm lang. Ist es eine junge Hummelkönigin, welche überwintern wird?
Wie man sehen kann, gewinnt sie den Nektar nicht aus der Blütenröhre, sondern direkt aus dem Blütenkelch. Sie schlüpft mit ihrem Rüssel zwischen Röhre und Kelch und holt sich den Nektar direkt.
Die gegenseitige Abmachung: Nektar für die Bienen - Befruchtung für die Blüten, scheint sie nicht zu kümmern - ausserdem wäre ihr Rüssel dafür ja auch zu kurz.
Schutz der Bienenwolflarven durch Antibiotika
Neuere Forschung zeigt, dass der Bienenwolf Streptomyces-Bakterien kultiviert. Weibliche Bienenwölfe züchten diese Bakterien in speziellen Drüsen ihrer Antennen und schmieren sie an die Decke ihrer Brutzellen. Die Bienenwolflarven wiederum nehmen die Bakterien auf, spinnen sie in die Seide ihres Kokons ein und erhöhen damit ihre Überlebenswahrscheinlichkeit. Die Bakterien bilden antibiotische Substanzen, die den Bienenwolfnachwuchs vor Pilz- und Bakterieninfektionen schützen (aus Wikipedia).
Sonnenblumen im Gemüsegarten
Ende Mai säe ich Sonnenblumen in ein Gemüsebeet. Die Samen reifen erst im Herbst und die Stauden sind im Spätherbst noch fit und kräftig.
Sie bleiben den Winter über auch bei Schnee und Wind stehen - sie sind dann trocken und schwarz.
Viele Vögel benutzen die dürren Stauden jeweils den Winter über als Sitzwarte.
31. August 2017
Ein unglaublich heisser August geht zu Ende. Sogar unsere Trockenspezialisten, die Pflanzen in der Kiesrabatte und auf den Wegen, sahen da öfters etwas matt und müde aus.
Die Insekten hingegen liebten diese Wärme - sie hatten jeden Tag Flugwetter!
Hatte es dieses Jahr wirklich weniger Schmetterlinge, oder dünkte es uns nur so?
25. Juli 2017
Dieser Grasfrosch ist vor ein paar Tagen Hals über Kopf in unseren Teich gesprungen (s. oben) und in zwei, drei grossen Zügen ans andere Ufer geschwommen - herzlich willkommen.
Das Bild der Königslibelle habe ich, wie alle Bilder meiner Homepage, in unserem Garten fotografiert.
Libellen
Verschiedene Libellenarten jagen über unserem Teich Insekten.
Es sind blitzschnelle und unglaublich elegante Jäger.
Sie paaren sich am Teich, die Weibchen stechen ihre Eier in Wasserpflanzen oder werfen sie ins Wasser ab.
Libellen leben ein bis zwei Jahre als Larven im Wasser, dabei durchlaufen sie mehr als zehn Larvenstadien und Häutungen. Libellenlarven sind geschickte Räuber, sie fangen grosse Mengen Wasserinsekten.
Anschliessend verpuppen sie sich und fliegen als farbig glitzrige und pfeilschnelle Wesen über den Teichen. Ihr Leben als Fluginsekt dauert etwa 6 bis 8 Wochen.
Libellen gab es schon vor 300 Millionen Jahren, sie sahen ähnlich aus wie heute, nur waren sie bis 70 cm gross. Sie lebten in feuchten Wäldern aus Schachtelhalmen, Farnen und Bärlappen. Noch heute findet man ihre Versteinerungen.
Libellen waren wahrscheinlich die ersten Lebewesen überhaupt, welche fliegen konnten. Sie gehören auch heute noch zu den besten Fliegern.
Pflanzen und ihre Nachbarn
Die meisten Pflanzen sind sesshafte Wesen, sie können nicht weg. Für die Fotosynthese braucht jede Pflanze Licht und Nährstoffe.
Diese Seekanne haben wir Anfang Mai gepflanzt. Sofort ist sie zügig losgewachsen - immer geradeaus und hat alle 15 cm ein neues Blatt gebildet.
Vor knapp drei Wochen bekam sie eine neue Nachbarin - ein Pfeilkraut.
Von da weg ist sie nicht mehr weitergewachsen, sondern hat dichte Wurzeln ausgebildet. Nun erscheint ein Blatt nach dem andern.
Sie baut offensichtlich ein Bollwerk gegen ihre neue Nachbarin.
Pflanzen kommunizieren mit Duftstoffen und kennen Freund und Feind.
Wasserschlauch
Der gewöhnliche Wasserschlauch ist eine fleischfressende Pflanze. Als Unterwasserpflanze schwebt er frei im Wasser oder ist im Schlamm verankert. Mit seinen Fangblasen saugt er kleine Wassertiere ein.
Der Wasserschlauch bringt zusätzlichen Sauerstoff in die Gewässer.
Das Gebilde links war unter Wasser am Wasserschlauch.
Ich wollte nachschauen und schob das Ding ein wenig zur Seite. Da löste es sich vom Wasserschlauch und schwamm frei auf der Wasseroberfläche.
Nun konnte man sehen, dass es sich um viele Insektenkadaver handelt.
Wie sie wohl hierher kamen?
Jungvögel im Garten
Sie erinnern sich: Am 20. und 21. April herrschten eisige Temperaturen. Viele Blüten und junge Früchte sind damals erfroren.
Während wir locker auf Importware umsteigen, ist das Angebot an Früchten für die Vögel mager.
Vögel füttern ihre Brut zwar zunächst mit Insekten, ihre bereits ausgeflogenen Ästlinge brauchen hingegen zuckerhaltigere Nahrung.
Die Alttiere bringen ihre Jungmannschaft jeweils in unsere Wildsträucherhecke und füttern was das Zeug hält.
Der Rote Holunder, die Heckenkirsche, der Schlehdorn und der gemeine Schneeball haben dieses Jahr jedoch keine Früchte.
Als ich vor zwei Tagen unsere Brombberen pflücken wollte, sassen in der Brombeerhecke Rotschwanz, Haussperling und Mönchsgrasmücke mit Familien.
Angesichts der angespannten Lage auf dem heimischen Beerenmarkt liess ich meine Schüssel stehen und holte stattdessen die Kamera.
Übrigens: Auch unsere Brombeeren und die Johannisbeeren haben nur ganz wenige Früchte. Unsere Reben haben nach dem Frost einige neue Blütentriebe gebildet und wir freuen uns auf die Trauben - wenige zwar, aber immerhin.
In diesem Alter lernen die jungen Vögel, sich allmählich ihre Nahrung selber zu beschaffen.
Wir beobachten jeweils, wie die Eltern ihre Jungen zwar noch begleiten - aber auf ihr Betteln nicht mehr reagieren.
Hornissen
Im Moment blüht die Waldengelwurz. Ihre hübschen Dolden sind voller Insekten, wie Schwebfliegen, Wespen, Käfer etc..
Und immer wieder taucht über den Blütendolden schwer brummend eine Hornisse auf.
Die kleineren Insekten sind viel flinker und wendiger, schwer vorstellbar, dass die Hornisse eine von ihnen fangen kann.
Doch da! Jetzt hat sie etwas erwischt - richtig eine Graue Fleischfliege!
Nach einem kurzen Kampf fliegt sie mit ihr davon - wohl Richtung Hornissennest. Hornissen füttern ihre Brut mit Insekten.
Hornissen sind für Menschen weniger lästig und aggressiv als die Gemeinen Wespen.
Ein Hornissenstich ist nicht gefährlicher als ein Bienen oder Wespenstich.
21. Juni 2017
Nach viel Schnee, bitterkaltem Frost, Trockenheit und Hitze blüht die Hecke mit den Alten Rosen wieder wunderbar. Der ganze Garten duftet nach Alten Rosen.
Zwar haben die Rosensträucher einige Zeit gebraucht, bis sie die Frostschäden "repariert" hatten, aber schliesslich war ihnen der ganze Stress kaum mehr anzusehen.
Die Bibernellrose, eine Wildrose, öffnete ihre Blüten wie gewohnt anfangs Mai, leider waren beinahe alle Blüten in der Mitte schwarz, also erfroren.
Und dann, Mitte Juni, blühte der ganze Rosenstrauch ein zweites Mal - mit ausserordentlich grossen Blüten und feinem Duft! Wirklich erstaunlich!
Schmetterlinge
Täusche ich mich, oder sind dieses Jahr weniger Schmetterlinge unterwegs? Sind die Raupen oder Puppen erfroren?
Seit einigen Jahren lasse ich überall im Garten Knoblauchhederich wachsen, in der Hoffnung, Aurorafalter in unserem Garten fotografieren zu können - Sie wissen, das sind die männlichen Falter mit dem Goldschmuck auf den Flügelunterseiten. Und nun habe ich drei Aurorafalter-Raupen an einer Knoblauchhederich-Pflanze gefunden!
Wir haben Schwalbenschwanzraupen an den Karotten, am Fenchel und an den Wilden Möhren gesucht - gefunden haben wir welche am Diptam und an der Weinraute!
Viele Taubenschwänzchen im Garten: Kommt das vom vielen Labkraut rund um unseren Garten? Taubenschwänzchen legen ihre Eier nämlich an Labkräuter, gleichzeitig brauchen sie auch viele andere nektarreiche Pflanzen, denn ihre Eiablage ist kräftezehrend und dauert lange.
Im Mai war öfters ein Hummelschwärmer an verschiedenen Blüten im Garten unterwegs. Die olivgrünen tagaktiven Schwärmer sind ein bisschen grösser und farbiger als die Taubenschwänzchen. Auch sie fliegen wie Kolibris von Blüte zu Blüte. Ihre Schuppen sehen aus wie Haare und ihre Flügel sind teilweise durchsichtig. Die Raupe des Hummelschwärmers lebt an Heckenkirschen.
Wildbienen
Sie sind alle wieder da: Die Erd-, Sand- und Mauerbienen, die Furchen- Masken- und Blattschneiderbienen sowie die vielen Kuckucksbienen.
In die Glockenblumen fliegen kleine und grosse und Scherenbienen und am Hauhechel schaffen die Wollbienenmännchen Platz für ihre Weibchen.
Wildblumen-Töpfe
Seit mehreren Wochen blühen die Wildblumen in den Töpfen beim Hauseingang. Zusammen mit den Pflanzen, welche sich unten in die Pflästerung ausgesät haben, sieht das recht prächtig aus.
Bienen, Hummeln, Wildbienen und Schwebfliegen sind häufige Gäste.
Bei den momentanen Temperaturen von 30° C und mehr, müssen die Topfpflanzen fast täglich gegossen werden.
"Einfach abwarten bis diese Leute wieder verschwunden sind!"
Igel
Jedes Jahr gehen in unserer Scheune Igel ein und aus - meinen Mann und mich nehmen sie als Mitbewohner einfach in Kauf und ignorieren uns nach Möglichkeit.
Die Igelweglein in den Staudenrabatten zeugen von nächtlicher Futtersuche.
Die Igel finden bei uns Unterschlupf in und unter der Scheune, sie bauen ihre Nester aus Stroh-, Heu-und Laubhaufen.
Wir haben einen Ast- und einen Steinhaufen gebaut. Beide haben im unteren Bereich grössere Hohlräume - als Unterschlupf für viele kleine Tiere.
Das Holz wird in den nächsten Jahrzehnten von unzähligen Bakterien, Pilzen und Insekten Schritt für Schritt bewohnt und abgebaut, auf diese Weise wird es allmählich wieder zu Erde.
Vögel
Viele Meisen, Finken, Spatzen, Amseln, Grasmücken etc. kommen an unseren Teich um Wasser zu trinken und zu baden. Es herrscht ein emsiges Kommen und Gehen.
Vor ein paar Tagen sass sogar ein junges Neuntöter-Männchen auf einem Wildrosenstrauch und bettelte.
Neuntöter bewohnen niedrige, dichte Dornenhecken, sie ernähren sich von Insekten, wie Käfer, Hummeln, Heuschrecken und grosse Fliegen.
Bergmolche
Diesen Frühling wanderten immer mehr Bergmolche in unseren Teich um sich zu paaren und Eier zu legen.
Die vielen Weibchen legten ihre Eier an die noch spärlichen Wasserpflanzen - beinahe eine Überforderung für die vielen noch zarten Pflänzchen.
Jetzt sind die erwachsenen Tiere nicht mehr im Teich. Bergmolche sind die meiste Zeit Landbewohner.
Nun schwimmen viele Molchlarven im Weiher, sie sind schon mehrere Zentimeter lang und haben noch immer Kiemenbüschel zum Atmen.
Libellen
Die kleinen Adonis- und Azurlibellen sowie die grösseren Plattbauch-, Heide- und Vierflecklibellen besuchen unseren Teich. Sie paaren sich und legen Eier ins Wasser.
Die Blauflügel-Prachtlibelle und eine grosse blaue Libelle jagen Insekten über unserem Teich.
Ganz allmählich wird die Teichrand-Bepflanzung etwas üppiger. Die Pflanzen ausserhalb der Teichfolie, es sind dies die im letzten Herbst gepflanzten Trockenspezialisten, haben bei der momentanen Trockenheit und Hitze doch etwas Mühe - sie bleiben klein.
Unser Garten anfangs Juli 2017
Ende April 2017
Frühling
Viele Sträucher blühen bereits - bis jetzt war es angenehm warm.
Nun schneit es wieder, aber das wird sich sicher bald ändern und wir können wieder draussen sitzen und die Sonne geniessen.
Der Rotmilan zieht über unserem Haus seine Kreise. Mein grosses Kamera- Auge scheint ihn jedoch zu ärgern und er schimpft unmissverständlich.
Im Teich
Der Teich beginnt sich zu bevölkern. Grazile Köcherfliegen-Larven spazieren auf den Steinen am Teichufer. Sie haben sich ihre Köcher aus verschiedenen Pflanzenteilen gebaut.
Nach der Verpuppung werden aus ihnen sogenannte Wassssermotten, ca. 2.5 cm grosse, nachtaktive Fluginsekten.
Schlammschnecken grasen unermüdlich die Algen auf den Steinen ab. Zwischen den Steinen und am Teichgrund sieht man etliche Bergmolche. Wasserläufer und Rückenschwimmer beleben die Wasseroberfläche.
Die allermeisten Wasserpflanzen haben den Winter überstanden und beginnen zu wachsen.
Frostschäden Ende April
Am 20. und 21. April herrschten eisige Temperaturen, es entstanden hier in der Ostschweiz grosse Schäden an Obstkulturen und Reben.
Sogar einzelne Rosentriebe bekamen bei uns im Garten Mühe und erholten sich nur schlecht.
Viel Schnee Ende April
Am 28. April ist der Winter nochmals zurückgekehrt. Es hatte die ganze Nacht geschneit und es schneite bis zum Abend weiter, ohne Pause.
Der Schnee war unglaublich schwer und drückte vieles zu Boden - so auch unsere Wildrosen.
7. März 2017
Glühwein für Hummeln
Es ist immer noch recht kühl, nichtsdestotrotz fliegen bereits die allerersten Hummeln und sammeln Nektar.
Die Stinkende Nieswurz heizt ihre Blüten, sodass die Hummeln beim Nektar Trinken nicht auskühlen.
Und nicht nur das: Mit Hilfe von Hefen ist aus einem Teil des Zuckers Alkohol geworden. Zum Wohl!
Die ersten Dunklen Erdhummeln im Frühling sind alles junge Königinnen. Sie haben als einzige überwintert und suchen sich nun einen Platz für ihr Nest. Dies können alte, bis 1.50 m tiefe Mäusegänge oder andere Hohlräume sein.
Die junge Königin sammelt zuerst Nektar und Pollen als Futtervorrat für sich und die erste Brut. Dann baut sie Brutkammern aus Wachs, legt die ersten Eier und brütet sie aus.
Anschliessend pflegt und füttert sie die geschlüpften Larven bis sich diese verpuppen. Nach einigen Tagen schlüpfen aus den Kokons die ersten Arbeiterinnen.
Von nun an legt die Königin nur noch Eier. Die Bauarbeiten und Pflege im Nest übernehmen die Arbeiterinnen. Sie füttern die Brut und pflegen sie - bis ein Volk von bis zu 600 Hummeln entstanden ist.
Wildbienen
Im Bild nebenan sehen Sie die erste Wildbiene in unserem Garten 2017. Das Frühlingspelzbienen-Männchen war zwar noch etwas benommen und noch nicht sehr schnell unterwegs.
Wahrscheinlich war es ganz frisch aus seiner Brutzelle im Kies- oder Lehmboden oder in der nahegelegenen Kieswand geschlüpft. Vielleicht befand sich seine Brutzelle auch in den Strohlehm -Wickeln unseres Hauses - wer weiss!
Seine Brutzelle, eine hohle, längliche Kugel aus getrocknetem Lehmmörtel, hat seine Mutter im letzten Frühling gebaut. Sie hat sie innen mit einer feinen wachsartigen Schicht imprägniert und Pollen und Nektar als Futtervorrat für die künftige Larve eingebracht. Schliesslich hat sie ein Ei auf den Futterbrei gelegt und die Brutzelle verschlossen.
Die kleine Larve hat sich vom Futterbrei ernährt und ist rasch gewachsen, dann hat sie sich verpuppt und ist schliesslich aus dem Kokon geschlüpft.
Den ganzen Sommer, Herbst und Winter über hat dann das Pelzbienen-Männchen in seiner Einsiedelei auf den Frühling mit den wärmenden Sonnenstrahlen gewartet.
Heute vermutlich, hat es die gemauerte Brutzellen-Wand aufgebissen und ist zu uns in den Garten geflogen.
Herzlich willkommen!
Die Weibchen der Frühlingspelzbienen erscheinen erst etwa in drei Wochen.
Wenn es wärmer ist und auch die Weibchen hier sind, laufen Pelzbienenmänner zur Hochform auf. Sie patrouillieren mit unglaublichem Tempo und kräftigem Brummen in immer gleichen Schleifen zwischen den verschiedenen Blütenpflanzen - immer auf der Suche nach Nahrung und unbegatteten Weibchen.
25. Januar 2017
Sie sehen es, auch bei uns ist es kalt. Seit vielen Tagen herrschen tiefe Minustemperaturen bei Schnee und Raureif.
Die Amseln und Meisen sitzen aufgeplustert und in stoischer Ruhe auf den Zweigen der Sträucher.
Die Spatzen schlüpfen in der mächtigen Multiflora-Rose unter.
Wir haben schon jahrzehntelang keine Vögel mehr gefüttert, aber jetzt ist es doch schon sehr lange kalt.
Gesagt getan: Zuerst auf der Webseite der Vogelwarte nachgeschaut, wie das geht und Vogelfutter und -häuschen gekauft.
Und wirklich "unsere Vögel" kamen, nahmen eine Kostprobe - und flogen subito wieder zu ihren Hagebutten und Beeren an den Sträuchern! Auch die Meisen suchen weiterhin unermüdlich die Flechten an den Holundersträuchern ab.
Was soll's! Vielleicht kommen sie ja später wieder!
Unsere Landschaft verwandelt sich fast jährlich während der Wintermonate in eine lebensfeindliche Eiswüste. Das Futter wird rar.
Wie überlebt man's?
Die einen Tiere fliehen Richtung Süden, andere schlafen im Schutz von Höhlen und Unterschlüpfen bis zum Frühling und weitere ziehen sich ein warmes Pelz- oder Federkleid über.
Viele Insekten überleben den Winter als Puppen und brauchen den Winter über keine Nahrung.
Wenn ich jetzt im schneeweissen und eiskalten Garten fotografiere und mich bereits ein leises Kribbeln packt (Frühling?), frage ich mich:
Geht es allen "unseren" Tieren in ihren Verstecken ebenso? Schliesslich müssen auch sie bereit sein, wenn es wärmer wird!
Wie spüren all die Pflanzen den Frühling? Freuen auch sie sich, bis es wärmer wird?
Und wie überstehen wir Menschen den Winter, schliesslich waren doch unsere Urahnen Afrikaner?
Wir ziehen uns in geheizte Räume zurück und gehen nur dick verpackt nach draussen!