23. November 2018
Auf den sehr heissen und trockenen Sommer folgte ein sehr warmer und ebenfalls sehr trockener Herbst.
Während wir unseren Gemüsegarten fleissig giessen mussten und die Wiesen an den Südhängen rot wurden, kamen unsere Wildpflanzen in ihren Rabatten ohne zusätzliches Wasser aus.
Unsere vielen Trockenspezialisten blühten unermüdlich bis weit in den Herbst hinein.
Insekten
Schwebfliegen, andere Fliegen, Ackerhummeln und Honigbienen besuchten noch die letzten Blüten.
Vor ein paar Tagen habe ich sogar nochmals ein Taubenschwänzchen gesehen. Ob es sich noch auf dem Weg nach Afrika macht?
Heute liegt ein wenig Schnee, aber morgen gibt's wieder Sonnenschein, da blühen die Rundblättrigen Glockenblumen und die Kartäusernelken weiter.
Amseln
Der Gesang der Amseln, jeden Abend, jede auf ihrem Baum oder Hausgiebel - immer hin und her - die Musik der warmen Sommerabende.
Plötzlich nur noch die eine Amsel mit ihren Warnrufen - Bodenalarm - dann war es still.
Die Amseln waren krank geworden und sehr wahrscheinlich gestorben - am Usutu-Virus, übertragen durch Mücken.
Auch in den Wäldern der Umgebung - kein Amselgesang und keine Warnrufe, auch waren keine Amseln am Boden oder in den Bäumen zu sehen.
Irgendwie gespenstisch!
Dann, vor zwei, drei Wochen, tauchte plötzlich ein einzelnes Amselmännchen auf. Es war sehr scheu und liess sich nicht von mir fotografieren.
Und nun suchen wieder zwei Amselpaare im Laub unter den Rosen nach Futter. Woher haben sie erfahren, dass hier Reviere frei geworden sind?
Blüten
Einzelne Pflanzen blühen immer noch, wohl in der Hoffnung auf einzelne wetterfeste Fliegen oder Schwebfliegen.
Zwischen den Pflastersteinen, an den Wegrändern und in den verschiedenen Rabatten blühen noch Rundblättrige Glockenblumen, Kartäusernelken, Grosse Braunellen, Taubenskabiosen und im Gemüsegarten Ochsenaugen und viele Ackerglockenblumen.
Sie wirken wie kleine farbige Lämpchen.
Blumentöpfe
Die Wildpflanzen in den Blumentöpfen haben die Saison abgeschlossen, auch hier gibt es nur noch einzelne Blüten.
An ihrem sonnig-heissen Platz brauchten sie dieses Jahr viel Unterstützung in Form von Wasser!
Im Gemüsegarten haben unsere Ackerglockenblumen nochmals ausgetrieben und blühen nun wieder - sie sehen aus, als wäre es erst Juni.
Sieht wirklich nicht traurig aus!
Alte Rosen
Sie haben ihn offensichtlich geliebt, diesen heissen Sommer.
Sie brauchten kein zusätzliches Wasser, die blühten wunderbar und alle, ausnahmslos alle haben Hagebutten angesetzt.
Einige wenige Sorten blühten im Herbst nochmals, so auch die Rosa x damascena im Bild.
Riechen Sie den wunderbar süssen und schweren Duft?
Spatzen überall: Es sind ihrer ganz viele geworden, denn sie werden in der Nachbarschaft das ganze Jahr über gefüttert. Sie haben unsere Multiflora-Rose (drei Meter hoch und breit) in eine Vogelvolière verwandelt!
Sie werden zwar gefüttert, brauchen aber für die Aufzucht ihrer Jungen viele Insekten. Sie konkurrenzieren damit direkt die selteneren Insektenfresser - Vögel, Fledermäuse, Amphibien etc.
Früchte
Viele Früchte an Obstbäumen, Reben und an allen Wildsträuchern.
Alle Früchte wurden reif und leuchteten rot, schwarz und blau.
Die leuchtend hellroten Früchte des Gemeinen Schneeballs bleiben oft hängen, sie werden von den Vögeln nur in strengen Wintern gefressen.
Lange Blühzeiten
Das Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) beginnt im Mai zu blühen, macht eine kurze Pause und blüht dann den ganzen Herbst durch.
Oben im Bild sieht man noch die Sammenstände der ersten Blüte - die Pflanze blühte also auch ohne Rückschnitt ein zweites Mal sehr lange und üppig!
Erinnern Sie sich?
Die erste Rundblättrige Glockenblume habe ich dieses Jahr am ersten Januar fotografiert. Sie war noch vom letzten Jahr!
Wenn ich diese Pflanzen zweimal im Jahr zurückscheide, blühen sie von Mai bis Dezember fast pausenlos.
14. September 2018
Ein sehr langer und trockener Sommer geht langsam zu Ende. Momentan herrschen aber immer noch Temperaturen um die 25° C.
Vor einer Woche hat es zwar geregnet - besser als gar nichts - aber jetzt ist es bereits wieder sehr trocken.
Den Gemüsegarten haben wir laufend gewässert, der Ertrag war riesig und sehr fein. Richtige Südländer, unsere Kulturpflanzen!
Unsere Wildpflanzen hingegen, sie mussten die Trockenheit aushalten.
Wenn die Klimaerwärmung tatsächlich trockenere und heissere Sommer bringt, braucht es in Zukunft trockenheitsverträgliche Pflanzen. Unsere haben es jedenfalls geschafft!
Schmetterlinge
Ich bin häufig mit meinem Makro-Objektiv in unserem Garten unterwegs - mal schauen, ob's da vielleicht Schmetterlinge hat?
Falter sind bereits rar geworden, aber einige sind immer noch da.
Die Raupe des Schmuck-Kleinspanners lebt auf Thymian, diejenige des Schwarzaugen-Bindenspanners am Labkraut.
Beide Falter lieben sonnig-trockene und extensiv bewirtschaftete Lebensräume - so z.B. unseren Naturgarten.
Wie Sie bereits wissen, haben wir letztes Jahr unseren Gemüsegarten verkleinert und eine Wiesenblumenmischung - "UFA-Wildblumenwiese Original CH- i -G"- eingesät. Diese Mischung enthält doppelt so viele Blumensamen wie üblich.
Im Juni haben wir die Wiese gemäht und hier im Bild sehen Sie den zweiten Aufwuchs.
Bläulinge
Hauhechel-Bläulinge sind bei uns die häufigsten Bläulinge, auch sie lieben trocken-warme Lebensräume. Sie haben der intensiven Landwirtschaft und der Überbauung der Landschaft bis jetzt am besten standgehalten.
Ihre Raupen leben an Hornklee, Weißklee, Luzerne und Dornigem Hauhechel.
Bläulingsraupen sind stets von Ameisen begleitet. Die kleinen Räupchen haben am Hinterleib eine Honigdrüse.
Die Ameisen betrillern diese und regen damit den Honigfluss an. Gierig lecken sie den süssen Saft auf.
Im Gegenzug beschützen die Ameisen die asselförmigen Räupchen vor ihren Feinden.
Heuschrecken
In der Wiese, rund um den Gemüsegarten, hüpft's bei Schritt und Tritt. Es sind Rote Keulenschrecken, Gemeine Grashüpfer und das Grosse Grüne Heupferd, welche vor meinen Füssen fliehen.
Vor den schnellen Mähwerken in der Landwirtschaft haben sie hingegen keine Chance, es werden ihrer daher immer weniger.
Sehen sie nicht hübsch aus, diese urtümlichen Wesen?
Libellen
Und Libellen sehen schon mindestens 300 Millionen Jahre gleich aus! Sie sind in dieser langen Zeit lediglich kleiner geworden.
In unserem Teich sind während der letzten vier Monate viele Libellen geschlüpft, grosse und kleine, rote, grüne und blaue. Jetzt kommen viele zur Eiablage, sind es dieselben?
Auch die Pflanzen sorgen emsig für Nachwuchs, jede auf ihre Art. Hier im Bild ein Rosmarin-Weidenröschen.
Seltene Schmetterlinge
Malvendickkopffalter
Malvendickkopffalter werden in der Schweizerischen Roten Liste für Tagfalter und Widderchen als potentiell gefährdet eingestuft.
Ihre Eier legen sie auf Malven, am liebsten auf Moschusmalven.
Neuerdings breiten sie sich wieder etwas aus, man denkt, dass vielleicht die Biodiversitätsprogramme in der Landwirtschaft langsam etwas bewirken.
Da wurden die Naturgärten natürlich wieder vergessen!
Brauner Feuerfalter
Der Braune Feuerfalter kommt nur in tieferen Lagen und da auf Magerwiesen vor.
Die Eier legt er an Sauerampfern ab. In unserer Wiese rund um den Garten wachsen diese reichlich.
Im Moment fliegen immer einige Braune Feuerfalter im Blumenwiesenstreifen, sie saugen an Astern, Skabiosen und Bohnenkraut.
Zweibrütiger Würfelfalter
Der zweibrütige Würfelfalter ist sehr selten geworden. Auch er liebt trocken-warme Lebensräume.
Seine Raupe ernährt sich von Sonnenröschen oder von Fingerkraut - beides kann er in unserem Garten finden.
In unserem Garten und auf den Herbstwiesen fliegen momentan viele Goldene Acht von Blüte zu Blüte.
Die Goldene Acht sind Wanderfalter und überwintern in Südeuropa. Sind sie auf der Durchreise?
Die Raupen der Goldenen Acht leben auf verschiedenen Kleearten.
Am 14. September 2018 blühte die erste Seekanne im Teich.
Viele Seekannenblätter werden bereits gelb und braun.
Es ist nicht zu übersehen, die meisten Sumpfpflanzen bilden sich zurück - es wird Herbst.
5. Juli 2018
Seltener Besuch: Kurzschwänziger Bläuling
Hübsch, die zwei Schwänzchen an seinen Hinterflügeln! Übrigens, er liebt warme und blumenreiche Heckensäume.
Er ist, Klimaerwärmung sei Dank, nun auch bei uns hie und da zu sehen. Seine grünen Raupen sind ca. 10 mm lang und leben an verschiedenen Kleearten.
Insekten braucht die Welt:
Sie wissen es, Insekten sind rar geworden! Insekten sind jedoch eine wichtige Futtergrundlage für viele Tiere - zudem befruchten sie unsere Kulturpflanzen!
Viele Insekten ernähren sich von Blütennektar und sind deshalb auf ein langanhaltendes und vielfältiges Blütenangebot angewiesen.
Insekten sind auch oft auf ganz bestimmte Pflanzenarten spezialisiert - gibt es diese Pflanzen nicht mehr, verschwinden auch "ihre" Insekten.
Wildblumen in Töpfen
In den Blumentöpfen, gleich neben der Haustüre, blühen viele verschiedene Wildblumen.
Und sie haben Besuch:
Viele verschiedene Wildbienenarten, Schwebfliegen, kleine Wespen, Falter und Honigbienen, alles auf kleinstem Raum.
Insekten schützen sich
Vögel, Libellen, Wespen, Fledermäuse und viele andere mehr jagen tagein tagaus Insekten in unserem Garten. Und trotzdem wimmelt, summt und brummt es immer noch bei uns. Insekten haben oft viele Nachkommen, zudem schützen sie sich durch geschicktes Verhalten, durch optimale Form und Farbe, durch geeignete Waffen und nicht wenige mit Gift vor dem Gefressen werden.
Junge Rauchschwalben
Plötzlich sassen sie da - die fünf jungen, gut genährten und trotzdem immer hungrigen Rauchschwalben. Alle paar Minuten brachte ein Elternteil die nächste Portion Insekten; schön der Reihe nach kamen sie dran!
"Zu zweit bringen die Schwalbeneltern täglich 250–350 Futterportionen mit 15 bis 20 Insekten ans Nest.
Bis zum Ausfliegen der Jungen sind dies 100'000 Fliegen und Mücken, was gut einem Kilo Insektenfutter entspricht.
Damit die Altvögel so viel Futter beschaffen können, braucht es rings um den Standort gute Nahrungsquellen. Heckenränder, hochstämmige Obstgärten, Einzelbäume und Viehweiden haben sich als optimale Jagdgebiete erwiesen. Hier finden die Rauchschwalben zwei- bis dreimal mehr Insekten als auf Wiesen und in Äckern." (Text: vogelwarte.ch)
Zu erwähnen wären da natürlich noch die Naturgärten!
Bereits einen Tag später war an unserem Teich Flugschule für die jungen Rauchschwalben. Sie übten "Wasser trinken im Flug" - immer und immer wieder.
Tagtäglich jagt die ganze Rauchschwalbenfamilie Insekten über unserem Gemüsegarten - immer vormittags sowie abends zwischen fünf und sieben Uhr.Im September werden dann die geschickten Flieger die Schweiz verlassen und nach Afrika ziehen. Sie werden im Kongobecken überwintern und im nächsten Frühling in den Kuhstall unseres Nachbarn zurückkehren.
Abends am Teich
Nach dem Einnachten, wenn die Libellen verschwunden und die Vögel verstummt sind, tauchen plötzlich, wie aus dem nichts, zwischen den Büschen und unter dem Scheunendach die Fledermäuse auf. Auch sie trinken im Flug Wasser aus dem Teich und jagen mit ihren unglaublichen Flugkünsten nach Insekten.
Als dann aber letzthin bei Dunkelheit eine Eule, wahrscheinlich ein Waldkauz, völlig lautlos zwischen den Sträuchern und dem Haus vorbeiflog -
echt schaurig schön, wir freuten uns riesig!
28. Mai 2018
Immer Sonnenschein und warme Temperaturen, wer wünscht sich das nicht!
Viele unserer Wildblumen sind Trockenspezialisten, sie stört die momentane Trockenheit und Wärme wenig. Auch die Insekten lieben das sonnig warme Wetter - so haben sie jeden Tag Flugwetter.
Unser Garten leuchtet und duftet. Viele Insekten besuchen uns, es flattert und summt.
Die pink roten Kartäusernelken sind offensichtlich ein Schmetterlingsmagnet. Täglich werden sie von Schwalbenschwanz, Taubenschwänzchen und Hummelschwärmern (siehe Bild ganz oben) und anderen besucht.
Wir freuen uns sehr, dass dieses Jahr mehr Hummelschwärmer zu uns kommen. Hummelschwärmer-Raupen leben auf Heckenkirschen, Labkraut oder auf Witwenblumen.
Unsere Wiesenwege werden erst jetzt gemäht. Dank dem trockenen Wetter sind die schönen, hohen Gräser stehen geblieben.
Als Durchgang diente ein einfacher Trampelpfad.
Später blühende Pflanzen dürfen stehen bleiben.
Letztes Jahr haben wir unseren Gemüsegarten etwas verkleinert und eine Wildblumenwiese eingesät. Jetzt, im zweiten Jahr, blühen bereits viele Blumen zwischen den dekorativen Gräsern. Bläulinge und viele andere mehr freuen sich über die neue Pracht.
Blühstreifen
Kantone und Gemeinden haben die Bewirtschaftung der Strassenränder zum Teil umgestellt. Wo früher ewiges Grün wuchs, blühen jetzt farbige Wildblumenwiesen. Genauer hinschauen lohnt sich!
Naturschutzgebiete, Blühstreifen an Wiesen, Äckern und Strassen, naturnah bewirtschaftete Firmen- und Wohnareale, und Naturgärten! bilden ein Netz geschützter Standorte für Pflanzen und Tiere.
Wildbienen
Honigbienen, Hummeln und viele Wildbienen umschwärmen die zahlreichen Blüten, es summt und brummt in unserem Garten.
Die Glockenblumen-Scherenbienen und die Reseden-Maskenbienen haben sich bei uns über die letzten Jahre vermehrt. Sie sind beide je auf eine einzige Pflanzenfamilie spezialisiert, denn ihre Larven können lediglich die Pollen "ihrer" Pflanzenfamilie verdauen.
Den hübschen Herrn auf dem oberen Bild erkennt man am nach oben abgewinkelten Hinterleib und an den langen weissen Fransen der Vorderbeine.
Die Glockenblumen-Scherenbienen sind sehr scheu und flink, deshalb sind sie schwierig zu fotografieren. Das Weibchen auf dem Bild rechts hat eine weisse Bauchbürste; darin transportiert sie den Blütenpollen in ihre Brutzellen.
Libellen
Frühe Adonislibellen, Plattbauchlibellen und Königslibellen kreisen über dem Teich. Wobei die Königslibelle meistens allein ist, weil sie alle anderen Libellen vertreibt.
Die letzten zwei Wochen sind unglaublich viele Eintagsfliegen geschlüpft. Sie steigen auf der Wasseroberfläche aus der Larvenhaut und fliegen weg.
Bergmolche versuchen die Eintagsfliegen zu fangen, ehe sie wegfliegen können. Die Rückenschwimmer sind ebenfalls schnell zur Stelle, lähmen die Fliege und saugen sie anschliessend aus.
Eine Bachstelze kommt in letzter Zeit ebenfalls häufig vorbei. Sie läuft dem Teichrand entlang, stellt sich auf einen Stein - und schnappt sich die nächste auffliegende Eintagsfliege.
Die sehr zahlreichen Eintagsfliegen sind um diese Zeit ein wichtiges Futter für viele Tiere.
Erdkröten-Kaulquappen
Viele Tausend Erdkröten-Kaulquappen zogen in Schwärmen durch unseren Teich. In grossen Gruppen putzten sie den Teichrand und frassen die Algen und anderes Plankton. Schliesslich hatten einige bereits vier Beine.
Plötzlich waren sie verschwunden und wir ahnten Schlimmes.
Zehn Tage später jedoch hüpften winzig kleine Wesen zwischen und auf den Steinen am Teichrand. Wo waren sie gewesen? Herzlich willkommen!
18. April 2018
Zwei unserer Weinbergtulpen blühen! Ich habe die Zwiebeln 2004 gepflanzt und jetzt blühen sie zum ersten Mal.
Weinbergtulpen sind vor einigen Jahrhunderten aus dem Mittelmehrraum in die Gärten nördlich der Alpen eingewandert. Sie lieben es immer noch sonnig und warm und sind meist in der Nähe von Gartenkulturen, wie den Weinbergen, zu finden.
Weinbergtulpen blühen nur, wenn ihnen der Standort wirklich zusagt, ansonsten breiten sie sich wohl aus, bilden aber nur Blätter.
Aber jetzt blühen unsere Wildtulpen betörend schön - wir freuen uns sehr!
Die strahlend-gelben Huflattichblümchen erscheinen sehr früh im Frühjahr. Leider ist Huflattich sehr ausbreitungsfreudig, zudem erscheinen nach der Blüte grosse Blätter, welche viel Platz brauchen
Traubenhyazinthen, Zypressenwolfsmilch, Küchenschellen und Narzisse bilden einen farbigen Blütenteppich.
Erdkröten
Letztes Jahr im Spätherbst ist ein Grasfrosch in unserem Keller (mit Naturboden) unter die Kartoffelharasse geflüchtet. Deshalb waren wir den Winter über beim Umhergehen vorsichtig.
Und richtig, im Frühling, was sass denn da?
Aber nein! - Da sass ja ein Erdkrötenweibchen. Ein paar Stunden später entdeckten wir ein Erdkrötenpaar im Teich beim Laichen. Auch am nächsten Tag laichte ein weiteres Erdkrötenpaar am selben Ort.
Ein Gelege umfasst 2000-3000 Eier, die Doppelschnüre werden zwischen die Pflanzen gespannt.
Die kleinen Kaulquappen haben eine gewisse Überlebenschance, auch wenn Räuber im Teich sind.
Bei einem Angriff sondern sie einen Schreckstoff aus, welcher die Angreifer fernhalten soll und die anderen Kaulquappen zur Flucht veranlasst. Ausserdem schwimmen sie nahe zusammen im Schwarm, was einen Angriff zusätzlich erschwert.
Nach knapp zwei Wochen sind sie nun bereits kleine Kaulquappen. Es wachsen ihnen Kiemen, damit sie auch unter Wasser atmen können.
Sie bleiben aber vorerst noch zusammen beim Laich.
Fertig entwickelt verlassen sie den Teich im Sommer und sind doch erst 1 cm gross. Erdkröten werden mit 3 - 5 Jahren geschlechtsreif, die Weibchen laichen nur alle 2 - 3 Jahre. Erdkröten werden in freier Natur maximal 10 - 12 Jahre alt.
Wildbienen
Erste Wildblumen und ihre Wildbienen sorgen zusammen für Nachwuchs. Es gilt der alte Tauschhandel: Pollen und Nektar für die Bienenbrut im Gegenzug werden die Blüten befruchtet.
18. März 2018
Sie sehen, gross ist die Auswahl bei den neuen Blumenbildern immer noch nicht.
Nach dem warmen Januar war es bis Ende Februar bitter kalt. Sogar die Elfenkrokusse hatten nachher Frostschäden!
Kurz vor Mitte März benutzten wir die paar Föhntage, schnitten die dürren Stängel weg, jäteten und rechten das Laub von den Kieswegen.
Ameisen als Säerinnen
2004, beim Bau unseres Gartens, haben wir haben wir 10 Zwiebeln des zweiblättrigen Blausterns (Scilla bifolia) unter der Rosenhecke gesteckt.
Nun blühen diese hübschen, kleinen Blütenbüschel im ganzen Beet; kein geschlossener Teppich - nein, der blaue Schleier liegt wie lockerer Schaum über dem ganzen Beet. Wie kommt das?
Die Blausterne bilden an ihren Samen eiweiss- und zuckerhaltige Anhängsel. Gerade richtig für die um diese Jahreszeit immer hungrigen Ameisen. Diese packen den feinen Proviant und tragen ihn ins Ameisennest. Häufig bekommen sie jedoch auf dem Heimweg Hunger, fressen das Anhängsel und lassen den Samen liegen - fertig gesät!
Winter
Am 17. März abends fällt Schnee und die Temperaturen sinken auf -2° C. Der 18. März ist ein Eistag.
Verschiedene Vögel wie Stare, Dompfaff, eine Gruppe Buchfinken und verschiedene Meisenarten sind in der Wildsträucherhecke. Sie verpflegen sich am Futterplatz unserer Nachbarin.
Nicht nur die Blüten müssen auf wärmeres Wetter warten, auch für die Insekten ist es zu kalt.
Wovon leben wohl die Insektenfresser unter den Vögeln, welche bereits zurückgekehrt sind?
Eine unglaubliche Synchronisation des ganzen Systems - von Pflanzen wie Tieren - zeigt sich hier.
27. Januar 2018
Hier die letzten Glockenblumen der Saison 2017, sie wachsen im Kopfsteinpflaster vor dem Haus! Alle Morgenfröste, alle Eistage und der grosse vereiste Schnee konnten ihnen nichts anhaben.
Nebenan im Topf steht ein Büschel Golddisteln. Scheint die Sonne, öffnen sich ihre silbrig-goldenen Blütenstände. Und immer wieder fliegen einzelne Samen an ihren Schirmchen davon.
Zurück vom Frühstück in der Nachbarschaft, sitzen die Spatzen in der ersten Morgensonne, machen Toilette und halten einen Schwatz.
Unser riesige Rosenstrauch schützt sie vor zudringlichen Besuchern, ausser... - natürlich hätte ich den Sperber am Dornenstrauch gerne auch fotografiert!
Der Frühling kommt!
Bei den Sumpfpflanzen am Teich zeigen sich nun nach ein paar wärmeren Tagen bereits neue Triebe. Vor allem der grosse Sumpfhahnenfuss scheint allen davonzuwachsen.
Ja, ja, ich weiss, es ist noch zu früh!
Ich übe mich in Geduld und freue mich auf die leuchtend gelben Sumpfhahnenfuss-Blüten!
Glockenblumen
Ackerglockenblumen und Rapunzelglockenblumen sehen im Sommer recht ähnlich aus. Die Rapunzelglockenblumen werden bis 90 cm hoch, die Ackerglockenblumen lediglich 70 cm.
Aber jetzt, im Winter, sind die verholzten Samenkapseln der beiden Arten doch recht unterschiedlich.
Nun sind sie silbergrau statt himmelblau und erst noch mit Raureif verziert - ein feiner Schmuck in unserem Garten.
Insekten im Totholz
Gesunde Bäume haben ein langes Leben. Sie können sich erfolgreich gegen Bakterien, Pilze und Insekten wehren. Sie setzen dazu verschiedene Gifte, Harze und harte Strukturen ein.
Wenn sie aber aus irgendeinem Grunde geschwächt sind, werden sie von verschiedenen Käfern angebohrt. Diese leben dann unter der Rinde beim Saftstrom des Baumes und legen dort ihre Eier hinein.
Ihre Larven entwickeln sich über viele Monate oder gar Jahre hindurch und bohren weitere Löcher, bis sie sich schliesslich verpuppen und als Käfer ausfliegen.
Der bekannteste Holzschädling ist der Borkenkäfer, er befällt Nadelbäume, vor allem Fichten und tötet sie ab.
Das ist schlecht für den Baum, freut aber Spechte, Schlupfwespen und andere, welche von diesen Käferlarven leben.
Die hübschen 7-10 mm grossen Ameisenbuntkäfer ernähren sich vorwiegend von Borkenkäfern und deren Larven, sie sind ein wichtiger Helfer im Kampf gegen den Borkenkäfer.
Die Larven des Rothalsbocks leben in feuchtem Nadelholz, welches bereits mit holzabbauenden Pilzen durchwachsen ist. In trockenem, unverpilztem Holz können sie nicht leben.
Holzschlupfwespen sind in der Lage, in altem Holz lebende Insektenlarven zu erspüren. Sie bohren ihren langen, dünnen Stachel punktgenau durch das Holz, lähmen mit einer Giftinjektion die Larve und legen ein Ei hinein.
Pilze im Totholz
Nur wenige Lebewesen sind in der Lage, die komplexen Holzmoleküle im Holz zu spalten und abzubauen. Zu ihnen gehören spezielle Pilze und Bakterien.
Durch die Bohrlöcher der Käfer können Pilze ins Holz eindringen und dieses durchwachsen.
Einzelne Käferarten bringen sogar bewusst Pilzsporen in ihre Gänge und leben anschliessend von den sorgfältig gepflegten Pilzrasen.
Auf totem Laub- und Nadelholz leben weit über 1000 Pilzarten. Weiche Hölzer werden von viel mehr verschiedenen Pilzarten besiedelt als harte.
Totholz wird in unzähligen Schritten von verschiedenen Pilz- und Bakterienarten abgebaut - bis das Holz nach Jahrzehnten zu Mulm zerfällt und schliesslich wieder zu Humus wird.
Gehen die verfügbaren Nährstoffe für eine Pilzart zu Ende bildet sie Fruchtkörper. Darin bildet sie Sporen aus, welche vom Wind weit fortgetragen werden und weitherum für Nachwuchs sorgen.
Während das Pilzgeflecht, das Myzel, im Holz kaum zu sehen ist, fallen die Fruchtkörper sofort auf. Dabei sieht jede Art anders aus.
Im Bild rechts sehen Sie die Reste unseres Nussbaums, ihn hat der Sturm Lothar 1999 gefällt.
Gerbsäurehaltiges Walnussholz wird nur sehr langsam abgebaut. Bei genauerem Hinsehen bemerken Sie die kleinen Löcher, welche der Buntspecht letzten Sommer herausgehackt hat.
Die senkrechten Hölzer stammen von einer irrtümlicherweise gefällten Buche. Ein Teil ihrer Krone war bereits abgestorben und das Holz von einem Pilzmyzel durchwachsen.
Nur so konnten die Pilze bereits nach einem Jahr so viele, schöne Fruchtkörper bilden.
Ja, auch Holzscheunen und -häuser sind Totholz. Nur wird bei den Bauten das Holz mit Mauersockeln und mit Dächern vor Feuchtigkeit geschützt. Auf diese Weise können die Pilze das Holz nicht schädigen.
Das dunkle Holz an der Scheunenwand wurde bereits vor 85 Jahren hier verbaut. Es wurde nie behandelt, trotzdem ist es immer noch stark - an der Nordwestfassade, notabene!
Türkentaube auf Nachbars Lärche (zum Vergrössern anklicken)