26.November 2023
Wege und Plätze
Wir sind froh, dass unsere Wege und Plätze zum Teil bewachsen sind - sie heizen sich in heissen Sommern auf diese Weise weniger auf.
Sie denken vielleicht: Aber, das ist doch Unkraut! Ansichtssache! Jedenfalls sind es attraktive Pflanzen!
Sie kühlen unsere Umgebung und ernähren viele Lebewesen!
Spinnen
Viele Krabbenspinnen können ihre Farbe und ihr Zeichnungsmuster an die Umgebung anpassen.
Sie bauen keine Netze, sondern lauern unbeweglich auf ihrer Sitzwarte und warten, bis ein Beutetier vorbeikommt.
Die Beine der Krabbenspinnen sind seitlich flach ausgerichtet, die vorderen zwei Beinpaare sind deutlich länger als die hinteren.
Hier das blaue Männchen der Binsenschmuckzikade, es wurde von der Spinne gefesselt. Anschliessend wird ihm die Spinne Gift einspritzen und es aussaugen. Ja - Spinnen ernähren sich vorwiegend von Insekten.
Im Herbst hängen, wie hier am Lavendel, überall waagrechte Spinnennetze.
Über den Netzen befinden sich sehr feine, senkrechte Fäden, sogenannte Stolperfäden. An ihnen bleiben die vorbeifliegenden Insekten hängen, stürzen ab und werden von den lauernden Spinnen verspeist.
Kleine Insekten
Die hübsche Bernstein-Waldschabe (6-14 mm) lebt in den niedrigen Gebüschen unserer Gärten, sie ernährt sich von sich zersetzendem Pflanzenmaterial.
Die Bernstein-Waldschabe stammt ursprünglich aus Südeuropa und hat sich seit 1999 nach Norden ausgebreitet.
Die Motte Ephestia woodiella - ohne deutschen Namen - ist vor allem im dürren Laub und auf Weinreben zu finden. Sie ist kein Vorratsschädling, sondern ernährt sich von dürren Blättern und bereits geöffneten Weintrauben. Als Larve ist sie eine weisse Raupe mit dunklen Punkten, sie überwintert in einem gesponnenen Seidenkokon, sie fliegt von Juni bis September.
Die Gemeine Strauchschrecke besiedelt Lebensräume mit mittelhohem Bewuchs.
Die Weibchen legen je 200 Eier. Die Larven schlüpfen erst nach einer zweiten Überwinterung - zwischen April und Juni des dritten Jahres. Sie durchlaufen 7 Entwicklungsstadien.
Ausgewachsene Strauchschrecken sind von Juni bis November zu finden.
Der Kurzflügler Ontholestes murinus lebt von pflanzlichen und tierischen Überresten. Man findet ihn deshalb von Frühling bis Herbst vor allem auf Kuhfladen und in Komposthaufen.
Die Körperlänge beträgt 14 mm.
Die Kurzflügler falten ihre feinen, häutigen Hinterflügel kunstvoll unter die kurzen Vorderflügeldecken. Kurzflügler sind beweglicher als die Käfer mit langen steifen Deckflügeln.
Beerenwanzen
Ich weiss, Beerenwanzen sind nicht sonderlich beliebt, ihr spezieller Duft schmeckt nicht allen.
Wenn wir tagsüber hier vorbeigingen, knurrte es unter der Rose. "Unser Igel?"
25. November - es wird Winter
3. Dezember - Wintereinbruch
Und wieder wohnt ein Igel in unserem Heustock in der Scheune! Ist es derselbe, wie letztes Jahr?
28. September 2023
Wärmster Spätsommer und und Frühherbst seit Messbeginn! Im Garten immer nur Sonne und viel Wärme.
Eigentlich schön! Und gut, dass unsere Pflanzen wärmeliebend und recht trockenresistent sind.
Damascenerrosen duften wunderbar, sie stammen aus Kleinasien und waren schon in der Antike bekannt. Sie haben nicht nur viele spitze Stacheln, sondern auch viel frisches, grünes Laub.
Sie wurde aus der Bergaster 'aster amellus' und der aus dem Himalaya-Gebiet stammenden 'aster thomsonii' gezüchtet. Sie liebt kalkhaltige, humose Böden und ist sehr frosthart.
Anpassung ans Wetter
Wir haben den Wildpflanzengarten auch in der Trockenzeit nicht gegossen.
Der Sommer 2023 war zuerst nass und kalt später sehr heiss und trocken. Viele Pflanzen hörten auf zu blühen. Als wieder Regen kam, wuchsen sie weiter und blühten nochmals.
Die Rundblättrige Glockenblume ziert den Garten mit ihren hellblauen Blüten. Sie gedeiht auf trockenen, kiesigen Standorten, wo sie wenig Konkurrenz hat.
Tag- und Nachtfalter
Dieses Jahr waren die Schmetterlinge rar. Bei uns waren nur immer einzelne zu sehen. Warum nur? Hatten sie im Frühling zu kalt oder zu wenig Futter?
Insekten an Blüten
In unserem Garten soll den Sommer über immer etwas blühen - das ernährt viele Insekten. Deshalb schneide ich nach der ersten grossen Blüte einige verblühte Pflanzen zurück, so bleibt für nachfolgende genügend Platz.
Am Faulbaum sitzen gleichzeitig in Büscheln Blütenknospen, Blüten und Früchte. Er ist bei Insekten sehr beliebt.
Am Gartenteich
Die Grosse Gartenblattschneiderbiene kann in langen und heissen Sommern eine zweite Generation bilden.
Herbst 2023: Sonnige, sehr warme Tage - ohne Ende?
24. Juli 2023
Die Wegmitte bleibt frei, ev. muss mit der Pendelhacke nachgeholfen werden.
Insekten in unserem Garten
Mich fasziniert das Zusammenspiel von Pflanzen und Insekten, z.B.: Die Pflanzen vermehren sich dank der Bestäubung durch Insekten und die Insekten ziehen ihre Jungen mit Pflanzenpollen auf.
Die Natternkopf-Mauerbiene sammelt für ihre Brutzellen ausschliesslich Pollen des Natternkopfs, die Grosse Wollbiene sammelt Pollen von Schmetterlings- und Lippenblütlern.
Warum leckt die Spaltenwollbiene an diesenm Kalkputz?
Der Putz besteht aus gebranntem Muschelkalk und Sand.
Der Sommer war bis jetzt ausserordentlich heiss und trocken. Wir haben natürlich die Topfpflanzen regelmässig gewässert, alle anderen Standorte gediehen ohne zusätzliches Wasser.
Schmetterlinge
Nur wenige Schmetterlinge im Jahr 2023, das meldet der Nabu aus Deutschland. Dasselbe gilt auch für unseren Garten.
Nein, der Falter ist nicht weggeflogen, er hat lediglich das lästige Insekt, das auf ihn zugeflogen kam, mit raschem Flügelschlag erschreckt. Dank Blitzlicht-Aufnahme ist das sichtbar geworden.
Der Braune Waldvogel liebt Standorte mit vielen Blüten, wie Skabiosen und Wildem Dost.
Er fliegt von Juni bis August.
Schwärmer
Schwärmer gehören zu den besten Fliegern unter den Schmetterlingen.
In schnellem Tempo fliegen sie von Blüte zu Blüte und saugen Nektar.
Mit wenigen Ausnahmen sind alle Schwärmer nachtaktiv.
Nach der Rosenblüte übernehmen nebst Lavendel, 'Wunder von Stäfa' und Blumenoregano viele verschiedene Wildblumen das Blüh-Zepter.
Das sind u.a.: Heilziest, Natternkopf, Wilder Dost, Wilde Möhre, Seifenkraut, Rapunzelglockenblume, Echtes Leinkraut, echtes Johanniskraut, etc.
Spinnen
Die Rostrote Winkelspinne lebt gerne in Mauern, in Felsspalten und in Gebäuden.
Sie ist nachts auf der Jagd nach kleineren Insekten.
Die Weibchen sind 11-14 mm, die Männchen 9-11 mm klein.
Spinnen gibt es auf der der Erde seit mehr als 400 Millionen Jahren.
Die vielen Spinnen kontrollieren als Jäger das ökologische Gleichgewicht.
Zitterspinnen verpacken rund 20 Eier in einem hauchdünnen Seidenkokon und tragen diesen mit sich herum - und das mit Vorliebe an warmen Wohnzimmerdecken.
Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungen noch einige Zeit im Kokon und später noch kurze Teit in der Nähe ihrer Mutter.
Amphibien
Nein, er hatte keine Freude an mir und schon gar nicht am Fotoaparat!
Wir hören ihn abends jeweils gurren und ins Wasser springen.
Rund um den Gartenteich sind wir vorsichtig unterwegs, denn immer noch verstecken sich kleine Erdkrötchen unter den Pflanzen. Sie sind zwar bereits etwas grösser geworden, sie sind aber immer noch sehr verletzlich.
13. Juni 2023
Rosa canina ist eine sehr hübsche Wildrose, leider ist sie für kleinere Gärten zu gross. An unserem Waldrand wuchs diese Wildrose in eine Esche - 10 Meter hoch. Im Herbst war sie voller roter Hagebutten.
Überall - rund ums Haus herum blüht und summt es, auch bei sehr trockenem Wetter. Ja, wir freuen uns sehr!
Von allein kommt das zwar nicht - ich habe die verschiedenen Standorte sorgfältig gejätet - Sie denken vielleicht, das sei langweilig, aber das täuscht!
Dabei achte ich darauf, dass sich konkurrenzstarke Pflanzen nicht zu stark ausbreiten, dass immer etwas blüht, dass die Wuchshöhe und die Farben der Blüten stimmen und, und, und.... Das ist echt spannend!
Alte Rosen
Die Kletterrose 'Lykkefund' wurde im Jahr 1930 von Aksel Oleson in Dänemark gezüchtet.
Sie ist stark wüchsig, gesund und winterhart. Ihre weissen kleinen Blüten duften fein und werden von vielen Bienen besucht. Im Herbst bildet die Rose viele kleine Hagebutten.
Die Ramblerrose 'Lykkefund' ist stachellos, einmalblühend, sie muss nicht zurückgeschnitten werden, da sie an den letztjährigen Trieben blüht.
Die 'Apothekerrose', eine leuchtend rote Rose, wurde bereits im Mittelalter für die vielen Schlossgärten gezüchtet.
Bei uns wachsen sogenannte Historische Rosen. Es sind Strauchrosen, die meisten von ihnen blühen nur einmal im Jahr, dafür aber überreich, ausserdem duften sie wunderbar.
Wiese
Auf dem gegenüberliegenden Grundstück, rund um den Gemüsegarten, wächst Gras mit verschiedenen Blumen.
Hochstaudenflur
Die Wiesenwege werden zwei- bis dreimal pro Jahr mit der Sense gemäht.
Wildbienen
Blattschneiderbienen schneiden aus Laubblättern ovale und runde Stücke aus und bauen damit Brutzellen und Nestverschlüsse. Bei uns haben einige versteckte Rosenblätter entsprechende Löcher.
Die Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene hat ihr Schneckenhaus mit gekauten Blättern markiert.
Dann hat sie im Häuschen Brutzellen mit Pollen, Nektar und Eizellen angelegt und das Ganze mit Pflanzenmaterial verschlossen - das Schneckenhäuschen bleibt nun bis zum Schlupf der Bienen (im nächsten Frühjahr?) liegen.
Am Gartenteich
Überall im Garten fliegen die kleinen blauen nadelförmigen Libellen, hier paaren sie sich in der grossen Multiflora-rose.
Die Männchen der Hufeisen-Azurjungfern sind blau und die Weibchen gün.
Die zwei Figuren hier sind lediglich zurückgelassene Hüllen, ihre lebendigen Besitzer fliegen längst über dem Teich!
Libellen leben in den ersten ein oder zwei Jahren am Gewässergrund. Sie ernähren sich von verschiedenen Kleintieren, wie Insektenlarven, Wasserwanzen und Kaulquappen.
Ist ihre Entwicklung abgeschlossen, klettern sie an Stängeln von Wasserpflanzen hoch und schlüpfen aus ihrer Haut - zurück bleibt die Exuvie, ihre Haut.
14. April 2023
Die Echte Schlüsselblume liebt kalkhaltige, stickstoffarme und lockere Lehmböden.
Nach einem sehr milden und trockenen Winter sitzen wir nun wieder in der warmen Stube und geniessen die Aussicht auf die Pflanzen draussen.
Aprilwetter 2023: Reif am Morgen und zum Teil Hagelschlag und Sturm über Mittag.
Hier habe ich vor bald zwanzig Jahren 10 Knollen des Hohlen Lerchensporns gepflanzt - und in der Zwischenzeit hat sich die zarte Pflanze über den ganzen Standort verbreitet.
Gehörnte Mauerbienen
Ich freue mich sehr, so viele Gehörnte Mauerbienen waren noch nie hier.
Es sind auffällige Wildbienen, 10-15 mm gross, die Weibchen mit tiefschwarzem Kopf und Brust und mit rostrotem Hinterleib und zwei kleinen Hörnchen auf der Stirn.
Gehörnte Mauerbienen sind nicht auf einzelne Pflanzenfamilien spezialisiert, besuchen aber wenn möglich immer dieselbe Pflanzenart.
Die Männchen sind etwas kleiner und tragen einen auffälligen Weissen Haarbüschel auf dem Kopf.
Gehörnte Mauerbienen lieben die Wärme. Sie nisten in verschiedenen vorhandenen Hohlräumen, wie Mauerritzen, in Fensterrahmen und Nisthilfen. Die Nester sind meist Linienbauten mit bis zu 12 Brutzellen.
Brutparasiten
Die Gemeine Goldwespe betreibt keine Brutpflege, sie legt ihre Eier in einem unbewachten Moment in die Brutzellen von Mauer- oder Pelzbienen, Lehm- und Grabwespen.
Die Larve ernährt sich vom Pollen- und Nektarvorrat in der Bienen- oder Wespenbrutzelle.
Ameisen für die Aussaat
Wie beim rosaroten Hohlen Lerchensporn waren auch beim Zweiblättrigen Blaustern die Ameisen an der Aussaat beteiligt:
Denn auch diese hängen an ihre Samen ein ölhaltiges Anhängsel an - als feines Läckerli für die Ameisen. Diese nehmen die Anhängsel mitsamt den Samen mit ins Nest, behalten aber nur die nahrhaften Anhängsel und tragen die Samen wieder auf das Beet hinaus.
Die blauen Blütenteppiche des zweiblättrigen Blausterns in der Rosenrabatte erfreuen uns jedes Jahr. Bald welken Blätter und Samenstände wieder und verschwinden zwischen den später wachsenden Stauden.
Am Teich
Zum Schutz der laichenden und der frisch geschlüpften Amphibien lassen wir die dürren Stängel vom letzten Jahr noch etwas stehen.
Kennen Sie das leise Ük, Ük der Erdkrötenmännchen? Und beim Schein der Taschenlampe sehen wir die zahlreichen Männchen, wie sie um die Gunst der Weibchen kämpfen.
Erdkröten-Kaulquappen sind giftig, deshalb werden sie von niemandem gefressen.
Grasfrösche haben da weniger Glück, denn Bergmolche und Libellenlarven lieben diesen Laich so sehr.
Am Garteneingang
Ich traute meinen Augen nicht: Eine Blindschleiche sonnte sich in der Sandsteinmauer, gleich unter der ersten Treppenstufe!
Die Pflanzen in den Töpfen sind bereit für die nächste Saison: Ich habe die letztjährigen dürren Stängel zurückgeschnitten und etwas Erde an der Oberfläche gegen frische Blumenerde ausgetauscht.
Speispinne
Von Auge sieht man diese exklusive, 4-6 mm kleine Speispinne kaum. Sie ist jedoch hier heimisch und lebt fast ausschliesslich in alten Häusern.
Sie fängt ihre Beute, indem sie aus Distanz kreuzweise klebrige Spinnfäden über ihr Opfer speit und es auf diese Weise am Untergrund festklebt. Darauf tötet sie es mit einem Giftbiss und saugt es anschliessend aus.
Kleine Bodenlebewesen
Viele kleine Insekten leben in der oberen Bodenschicht, sie bauen das Bodensubstrat um oder jagen andere Kleininsekten. Einige von ihnen sind mit dem Nüsslisalat und dem Circorino in die Küche gelangt.
Zottiger Springschwanz
Der Zottige Springschwanz ist stark behaart und hat kräftige, lange Fühler, er lebt in der obersten Erdschicht und unter Steinen.
Er ernährt sich vor allem von totem, organischem Material und von Pilzen. Er ist ein wichtiger Humusbildner.
Unter dem Hinterleib befindet sich eine gelbe Sprunggabel, die ihm weite Sprünge ermöglicht.
Kurzflügler
Kurzflügler sind Käfer mit ganz kurzen Flügeldecken. Sie verstauen ihre feinen Flügel sorgfältig unter den kurzen Decken. Sie können aber trotzdem blitzschnell wegfliegen.
Da sie keine grossen, steifen Flügeldecken haben, sind Kurzflügler beweglicher als andere Käfer.
Steinkriecher
Steinkriecher sind Tausendfüsser, ihre Segmente haben abwechselnd kurze und lange Rückenplatten. Sie ernähren sich räuberisch von Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßern.
Igel im Garten
In unserem Garten hat es immer wieder Igel, diesen Winter macht einer seinen Winterschlaf in der Scheune - zwischen Anhängerrad und altem Heustock.
Anfangs März dachten wir, wir könnten die dürren Stauden der letzten zwei Jahre etwas zerschneiden und dann kompostieren. So würde sich die Arbeiten in unserem Garten etwas aufteilen.
Doch, was war da? Schön weiches Material? Ja, richtig da schlief ein junger Igel, der jetzt erwachte! Was machen? Bei Pro Igel nachfragen! Leider war Sonntag!
Schon bald war er wach, marschierte zum Weier und begann zu trinken.
Später sammelte er Laub und legte sich hinein, aber am nächsten Tag war er verschwunden.
Seither haben wir ihn nicht mehr gesehen.
Nachtrag: 22. April 2023
Wir haben eine Wildkamera gekauft und schon in der ersten Nacht ist er um vier Uhr morgens auf dem Video erschienen. Wir freuen uns sehr.
Ein zweites Mal lief er am Nachmittag über die Strasse und ist in unserem Garten verschwunden - er kennt sich hier wirklich aus.