25. November 2020
Nach einem unglaublich sonnigen, warmen und nicht allzu trockenen Sommer laufen jetzt überall die letzten Vorbereitungen für den Winter.
Alle - Pflanzen, Tiere und Menschen - haben ihre Strategien, wie sie dem kalten Winter trotzen.
Wir Menschen heizen unsere Wohnräume und leben von eingelagerten oder importierten Lebensmitteln.
Die Pflanzen können, bei Kälte und nur wenig Licht, nicht mehr genügend Zucker produzieren, deshalb lassen sie ihre Blätter fallen oder es verdorrt sogar die ganze Pflanze. Im nächsten Frühling spriessen dann ihre Nachkommen aus den überwinterten Samen.
Viele Tiere ziehen im Winter kurzerhand in den Süden - mittels Interkontinentalflügen, sozusagen!
Zum Beispiel fliegt ein grosser Teil der Hainschwebfliegen im Herbst in die Mittelmeerregion, wo sie sich vermehren. Die neue Generation fliegt, ähnlich wie die Zugvögel, im Frühling wieder zurück.
Der andere Teil überwintert hier im schützenden Laub und besucht nächsten Frühling unsere Frühblüher.
Letzte Blüten und Insekten
Immer noch blühen einzelne Pflanzen. Nach der ersten Blüte habe ich sie zurückgeschnitten, jetzt blühen sie wieder. Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen und einige Falter ernten hier nochmals Nektar und Pollen.
Vögel
Jetzt, da die Sträucher ohne Blätter sind, kann man die Vögel in den Sträuchern wieder besser sehen.
Der Kleiber suchte heute Morgen unter den Flechten des Holunders wahrscheinlich kleine Insekten und -Larven. Kleiber bleiben im Winter hier.
Vögel, welche jetzt noch hier sind, ernähren sich vorwiegend von Samen. Aber immer wieder sehe ich auch Meisen (dieses Jahr leider nur wenige!), welche die Rosenzweige und die Scheunenwände nach eingewinterten Insekten absuchen.
Er ist seit einigen Tagen wieder hier, der hübsche Waldkauz. Er schläft tagsüber im verlassenen Schulhauskamin nebenan.
In der Schweiz leben etwa 6'000-8'000 Waldkauz-Brutpaare.
Waldkäuze leben im Kulturland, im Wald und auch in Siedlungen.
Tagsüber schlafen sie in hohlen Bäumen, alten Scheunen und in verlassenen Kaminen, nachts jagen sie Kleinsäuger und Vögel.
Falter
Jedes Jahr überwintert ein Tagpfauenauge an der Decke unseres Futtertenns. Ist es Zufall, dass über all die Jahre hinweg immer nur ein einzelner Falter in diesem Raum überwintert?
Sie können recht hartnäckig ihren Platz einfordern: Einer liess sich einmal im Herbst an einem Fensterrahmen nieder - weil er dort störte, schickten wir ihn weg. Am nächsten Abend war er wieder da, ebenso am dritten Abend. Erst am vierten Abend blieb er weg! Zufall?
Köcherfliegen
Nach der ersten kalten Nacht lag auf dem Teich eine feine Eisschicht, das Wasser darunter war glasklar. Auf dem Teichgrund spazierten etwa 7cm lange, farbige Röhrchen umher. Sie waren offensichtlich aus Pflanzenteilen gewickelt, vorne sah man Kopf und Beine eines Tieres.
Es sind Köcherfliegenlarven, sie spinnen ihre Köcher spiralig aus Spinnfäden und zugeschnittenen 8-10 mm langen Pflanzenteilen - jeder Köcher sieht anders aus. Individuelle Kleidung für jedermann!
Köcherfliegenlarven häuten sich bis zu ihrer Verpuppung im nächsten Sommer fünf Mal. Zum Schlupf kriechen oder schwimmen sie zum Ufer und schlüpfen innerhalb von drei oder vier Minuten.
Köcherfliegen haben behaarte Flügel, keine Schuppen. Sie bleiben meist in der Nähe des Gewässers, tagsüber verstecken sie sich in der Ufervegetation und nachts fliegen sie oft in grossen Schwärmen über dem Wasser.
Dabei legen die Weibchen ihre Eier ins Wasser.
Die Fluginsekten selbst leben nach dem Schlupf noch etwa während vier Wochen.
20. September 2020
Ja, sie sehen richtig, hier tragen sogar die Bienen Masken!
Die Rainfarn-Maskenbienen sind 7 bis 9 mm klein, fliegen von Ende Mai bis Ende August, sie sind auf Korbblütler spezialisiert. Hier streiten sich wahrscheinlich zwei Herren.
Wir erleben dieses Jahr einen überaus sonnigen und warmen Herbst, ja regional sogar einen der wärmsten Augustmonate seit Messbeginn 1864.
Nachtfalter
An den vielen heissen Spätsommerabenden mussten wir unser Haus kühlen - das heisst alle Fenster waren offen und die Zimmer zum Teil hell beleuchtet.
Und so kamen viele Nachtfalter zu Besuch - am Morgen waren sie dann jeweils wieder verschwunden.
Tagfalter, hingegen, kamen fast keine diesen Sommer. Erst jetzt besuchen einige Tagpfauenaugen die blauen Sommerastern. Überwintern sie auch dieses Jahr bei uns als Falter in der frostfreien Tenne?
Naturgartenpflege
Immer wieder hört man: Nicht aufräumen, einfach alles wachsen lassen! Das ist das Beste für die Natur. Und was passiert dann: Es wachsen die Stärksten, es wachsen Sträucher und schliesslich wachsen Bäume!
Kleine Gärten sind kein Urwald, sondern ein Abbild des Kulturlands mit seiner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt, wie es hier über Jahrhunderte bis vor 50 Jahren üblich war.
Jäten rund um den Teich nach der ersten Blüte
Resede und Wegwarte haben sich fröhlich vermehrt, sie werden nun so zurückgenommen, welche innerhalb der Folie wachsen, nicht mehr bedrängen können.
Einen Teil der Blütenpflanzen lasse ich jedoch für die Bienen (z.B. Resede-Maskenbienen) und die Vögel stehen.
Aufräumen mit Augenmass, so heisst die Devise im Naturgarten. Das ist auch für die Gärtnerin und den Gärtner eine spannende Sache!
Spätsommer am Teich
Die Erdkrötchen sind ausgezogen, ein Grasfrosch hüpft abends hie und da ins Wasser, viele Libellen kommen immer noch zum Eierlegen. Bergmolchlarven haben immer noch grosse Kiemenbüschel,sie schwimmen im dichten Wasserschlauch umher...
Seltener Gast
Der Geschwänzte Blasenstrauch-Bläuling heisst auch Wanderbläuling, er besiedelt vor allem Mittelmeerländer mit frostfreien Wintern.
Ausnahnsweise fliegt er bis zu uns. Hübsch, nicht wahr?
Seine Eier legt er vor allem an den Blasenstrauch und die findet er in Naturgärten!
Ich habe ihn am 4. Oktober 2020 auf unserem blühenden Broccoli beim Nektartrinken fotografiert.
Kompostbewohner
In unserem Gemüsegarten ist guter Kompost sehr begehrt. Er liefert den Dünger und wunderbar humose Erde.
Der Wiesenschnitt, der Rückschnitt der Rabatten, Küchenabfälle und der gehechselte Sträucherschnitt - alles das kommt auf den Komposthaufen. Und der wird je nach Trockenheit, mit einem Vlies zugedeckt.
Nun habe ich die oberste, trockene Schicht abgenommen und den darunterliegenden Komposthaufen fotografiert.
Als Erstes sehen wir Pilze, diese können schwierig zu knackende organische Verbindungen lösen.
Zu einem Pilz gehört sowohl das Myzel, das sind die feinen Fäden im Boden, als auch die bekannten Fruchtkörper auf der Erdoberfläche.
Pilze leben oft in Symbiose mit Pflanzen, sie erschliessen für diese mit ihren feinsten Wurzeln Nährstoffe und Wasser und erhalten dafür im Gegenzug Kohlenhydrate.
Mauerasseln werden zu den Krebstieren gezählt. Sie leben an dunklen, feuchten Orten und ernähren sich von abgestorbenem organischen Material.
Ihre Eier reifen in einem mit Wasser gefüllten Brutbeutel an der Unterseite des Weibchens.
Der ganze Komposthaufen wird in ganz vielen Schritten, durch ganz viele Tiere, Bakterien und Pilze allmählich zu Humus abgebaut.
Leben unter Steinen und Hölzern
Sackspinnen sind nachtaktiv, sie jagen ihre Beute frei, d.h. ohne Spinnennetz und ziehen sich tagsüber in ihren Gespinstsack zurück.
Das Wegwespen-Weibchen nebenan hat eine Spinne gefangen, es lähmt diese und bringt sie dann als Nahrungsvorrat für ihre Larve ins Nest. Anschliessend verschliesst es das Nest.
Die Larve des Gelben Schneckenhauskäfers klettert jeweils auf das Häuschen einer kleinen Schnecke, beisst diese, spritzt wahrscheinlich Gift ein und frisst die Schnecke. Anschliessend wohnt die Larve bis zur nächsten Häutung oder bis zu ihrer Verpuppung im Schneckenhäuschen.Viele hübsche Tiere leben im Dunkeln unter Steinen, unter totem Holz, unter Laub und in anderen Verstecken.
Schliessmundschnecken können das Gehäuse mit einen beweglichen Deckel verschließen. Bei uns leben sie auf der Unterseite der Hölzer des Totholzhaufens.
Es ist Herbst, es hat kaum mehr Blüten, dafür hängen die Pflanzen voller Früchte.
20. Juli 2020
Ein recht sonniger und angenehm warmer Sommer lässt die Trockenheit vom Frühling vergessen.
Es blüht der ganze Garten – wir geniessen es sehr. Und es summt und brummt – Hummeln noch und noch! Ein Hummelvolk hat ihr Nest sogar in die Strohlehm-Wickel unterm Hausdach gebaut.
Und ja, Siebenschläfer wohnen ebenfalls unter unserem Dach und unterhalten uns nachts!
Unsere Blumenwiese
Sie sehen es, wir haben es nicht geschafft, die Blumenwiese rechtzeitig zu mähen. Sie war zu schön!
Aber nun ist sie gemäht und das Schnittgut blieb drei Tage zum Aussamen liegen.
Im Gemüsegarten
Auch hier im Gemüsegarten blüht es üppig, Wildblumen noch und noch. Vielleicht freuen sich auch Salatköpfe, Bohnen und Co. über die buntfarbene und fein duftende Nachbarschaft.
Jedenfalls kommen viele Besucher: Honigbienen, Wildbienen, viele Hummeln, Käfer und Schwebfliegen. Wir vermissen jedoch die vielen Schmetterlinge der vergangenen Jahre.
"Darf ich vorstellen? Meine Nachbarin heisst “Gemeiner Grashüpfer” und ich bin zwar momentan noch eine Nymphe, aber bald werde ich zur ausgewachsenen “Roten Keulenschrecke”. Wir beide wohnen in der Wiese nebenan."
Unser Garten im Fernsehen
Der Regionalsender TELE TOP zeigte in der Woche vom 8. bis am 12. Juni 2020 in der Sendereihe Top Fokus die Vielfältigkeit der Gärten. Das Portrait unseres Gartens erschien am Donnerstag, den 11. Juni 2020.
Blumen für die Tierwelt
Man hört es, man sieht es, man liest es: Es fehlen die Wildblumen in der Landschaft.
Pflanzen stellen in ihren Blüten den lebenswichtigen Zucker für die Insekten her – Insekten sind eine äusserst wichtige Lebensgrundlage für die ganze Pflanzen- und Tierwelt.
Hier, vor dem Haus, blüht's seit dem frühen Frühling. Zuerst Elfenkrokus, Küchenschelle, Kleine Traubenhyazinthe, Akelei, Kartäusernelke und Blutroter Storchschnabel. Dann Resede, Niedliche Glockenblume, Rundblättrige Glockenblume, Lavendel, Thymian und andere mehr; vorn im Bild Kriechender Hauhechel und dahinter Lavendel. Bergaster und Rosmarinweidenröschen blühen dann bis in den Herbst hinein.
Die Pflasterfugen zwischen alten Katzenköpfen (alte, halbierte und abgelaufene Kiesel) sind ein beliebter Lebensraum für viele Wildpflanzen. Viele von ihnen sind ausserordentlich trittfest!
In der Rabatte vor den Alten Rosen blühen einige Gartenpflanzen: Lavendel, Katzenminze, Steppensalbei, Aster x frikardii etc. Sie alle sind gute Nektarquellen und ziehen Insekten magisch an.
Spieglein, Spieglein...
Abends bei hellbeleuchteten Zimmern und offenen Fenstern kommen sie zu uns, die Nachtfalter. Und wir sehen, was wir sonst nicht sehen: Die Insekten der Nacht.
Hier im Bild die extravagante Messingeule.
Erdkröten
Gespannt warteten wir auf die vollständige Umwandlung (Metamorphose) der Krötchen. Aus den kiemenatmenden Larven werden dabei lungenatmende Amphibien. Der Schwanz bildet sich dabei zurück.
Wir bewegten uns rund um den Teich nur noch ganz vorsichtig - aus Angst, kleine Krötchen zu zertreten.
Da, am 13. Juni lief das erste Krötchen vor unseren Füssen weg.
Frisch umgewandelte Krötchen sind kaum 1 cm lang, bei uns waren sie vor allem an regnerischen Abenden unterwegs.
Die kleinen Krötchen treten nun den langen Marsch, von einem bis sogar drei Kilometern, zum Sommerquartier im Wald an.
Erwachsene Erdkröten
In unserem Garten wohnte schon immer die eine oder andere Erdkröte.
Mir gefallen Erdkröten, es sind heimliche Gartenbewohner, mir gefällt ihre selbstverständliche, ruhige Art.
Bei Dunkelheit hört man auch hie und da das leise Ük-Ük eines Männchens.
Erdkröten jagen Regenwürmer, Tausendfüßer, Laufkäfer, Spinnen, Schnecken, Raupen und nachtaktive Insekten.
Die Erdkröte wird erst mit 3–5 Jahren geschlechtsreif, und die meisten Weibchen, die dieses Alter erreichen, suchen den Laichplatz nur einmal in ihrem Leben auf, die Männchen häufiger.
26. Mai 2020
Nein, wir hätten ihn nicht bemerkt, den hübschen Waldkauz, wenn nicht die Elster einen Riesenlärm und einen wilden Tanz rund um den ungenutzten Kamin des benachbarten Schulhauses vollführt hätte. Sie wollte den ungebetenen Gast ganz offensichtlich vertreiben! Die Elster hat den Waldkauz gehasst, so nennt man das.
Der Waldkauz aber blieb seelenruhig sitzen.
Nach langer Trockenheit hat es endlich geregnet - der Garten atmete auf.
Etwas schwieriger ist ein langer Regen mit Wind für die Insekten. Da ist ein guter Platz wertvoll: Das Frühlingspelzbienen-Männchen, auf dem Bild nebenan, sitzt auf einem schmalen Bergbohnenkraut-Blatt und hält sich fest.
Es hat eine anstrengende Saison hinter sich: Immer schönes Wetter - sprich, immer fliegen!
Sie sind wieder da!
Auch die selteneren Wildbienen vom letzten Jahr sind wieder da.
Ich freue mich sehr!
Diese Bienenarten haben hier letztes Jahr Brutzellen gebaut, Pollen und Nektar eingebracht und je ein Ei hineingelegt. Und offensichtlich hat alles geklappt - ihre Jungen sind hier!
Sie sind Spezialistinnen und Spezialisten:
Glockenblumen-Felsenbienen brauchen für ihre Brutzellen Pollen und Nektar von Glockenblumen, die Natternkopf-Mauerbienen brauchen dasselbe vom Natternkopf.
Die Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene baut ihre Brutzellen in etwas grössere Schneckenhäuser und zwar aus zerkauten Sonnenröschen-Blättern.
Blüten auch im Schattengarten
Insekten brauchen Blüten - dringend!
Für die sonnigen Standorte gibt es viele leuchtend farbige Blütenpflanzen, aber auch die schattigen Plätze können wir mit Blütenpflanzen schmücken.
Deren Farben sind zwar etwas dezenter, aber deswegen nicht weniger hübsch.
Aronstabs List:
Zuerst verströmt der Aronstab den Lieblingsduft einer Fliegenart.
Diese fliegen an, kommen aber nicht mehr weg, weil die Wände der Blüte seifig-glatt sind und die Fliegen nach unten rutschen. Zudem wird die Blüte nun verschlossen.
Am nächsten Tag werden die Fliegen mit Pollen überschüttet und schliesslich freigelassen.
Halbschatten- und Schattenpflanzen:
Hohe Schlüsselblume,
Hohlknolliger Lerchensporn,
Buschwindröschen,
Frühlingsplatterbse,
Maiglöckchen,
Ährige Rapunzel,
Echter Waldmeister,
Waldgeissbart,
Goldnessel,
Walderdbeere,
Schwarzviolette Akelei,
Fingerblättrige Zahnwurz,
Salomonssiegel,
Bärlauch (wuchert!),
Rote Waldnelke,
Nesselblättrige Glockenblume, Pfennigkraut, Waldengelwurz, Echter Baldrian, Wald-Frauenfarn, Echter Wurmfarn, Hirschzunge etc.
Blühstreifen mit Wiesenblumen
Die Listspinne
Dieses Spinnenweibchen ist mit ihrem Eikokon unterwegs und hat sich auf meinem draussen aufgehängten Gläsertuch niedergelassen.
Im Eikokon sind viele kleine Prälarven. Bevor sie schlüpfen, webt die Spinne ein Glockengespinst und hilft den Kleinen schliesslich den Kokon zu öffnen. Sie setzt sich neben das Glockengespinst und bewacht ihre Jungen. Die kleinen Spinnen beginnen nach etwa einer Woche selbstständig zu werden, sie seilen sich aus dem Kinderstubennetz ab und bauen ihr erstes eigenes Netz. Ausserdem können sie jetzt bereits ihre erste Beute fangen.
Ich bin eine Dornschrecke
Wahrscheinlich kennen Sie mich nicht. Ich bin eine Langfühler-Dornschrecke und wohne hier in der Rosenrabatte.
Sie denken, mein Kleid sei eher schlicht? Man sieht, Sie kennen den Wert einer guten Tarnung nicht! Mich muss man zuerst einmal finden!
Übrigens, ich bin nur knapp einen Zentimeter lang und ernähre mich von kleinen Pflanzen.
Unser Gemüsegarten
Wir geniessen es sehr, unser eigenes Gemüse zu ziehen.
Gibt es Salat, Kartoffeln, Bohnen, Tomaten, Gurken, Erdbeeren, Johannis- oder Brombeeren, dann einfach ab in den Garten und ernten!
Sie denken, ich hätte da wohl etwas Wichtiges vergessen? Die Arbeit nämlich! Stimmt!!
Aber uns macht die Gartenarbeit Freude!
Mohnblumen sind Ackerbegleitpflanzen, sie ziehen als geliebtes Unkaut durch unseren Gemüsegarten.
Erdkröten-Kaulquappen
Den Erdkröten-Kaulquappen ist nichts passiert, trotz eisiger Temperaturen im Frühling. Sie sind nun schon ziemlich gewachsen, bereits sind ihre Hinterbeine zu sehen.
Krötenkaulquappen weiden Algen und abgestorbene organische Substanzen von der Wasseroberfläche ab.
Während der ersten Wochen waren die Kaulquappen immer in grossen, langgezogenen Schwärmen unterwegs. Seit sie älter sind, bilden sie viele kleine Grüppchen.
Bei uns wächst der Diptam auf dem Hausplatz, er ist natürlich nicht standortheimisch, aber wunderschön!
6. April 2020
2019/20 war das zweitmildeste Winterhalbjahr seit 1864.
Die Vegetation ist nun weit fortgeschritten, das Gras wächst, die Kirschbäume haben schon dicke Knospen, frühe Blumen blühen.
Und wir Menschen? Um die Ausbreitung des neuen Pandemie-Virus Sars Cov2 einzudämmen empfiehlt das BAG: "Bleiben Sie zu Hause, arbeiten Sie im Garten, richten Sie den Balkon ein..."
Damit Sie Ihren Balkon oder den Garten trotz geschlossener Gärtnereien hübsch einrichten können, lohnt es sich, im Internet nach Lieferdiensten für Wildpflanzen und Gemüsesetzlingen zu suchen oder Sie können auch Wildblumensamen online bestellen und die Pflänzchen selber aufziehen.
Vögel im Garten
Am 20. März 2019 landete ein Graureiher auf unserem Hausdach - hübsch, nicht wahr? Und ja, er blieb bis nach dem Fotoshooting!
Graureiher jagen Kleinsäuger auf Wiesen, Äckern und an Strassenböschungen, sie lauern Amphibien in Feuchtgebieten und an Weiherufern auf und sie fischen an Flüssen und Seen.
Der Graureiher wurde 1929 unter Schutz gestellt und ist seither nicht mehr akut gefährdet.
Kälteeinbruch
Alle Wetterstationen meldeten auf den 29. März für den Abend einen Kälteeinbruch mit Schnee und Eis.
Am 29. März am Mittag war unser Garten voller Vögel. Sie suchten die Wege, die Trocken- und die Rosenrabatte ab.
Türkentauben, Elstern, Amseln, Buchfinken, Rotkehlchen, Bachstelzen, Kohl- und Blaumeisen sowie Goldammern suchten in der Erde und an Sträuchern Futter - und wurden dabei durch die geschlossenen Stubenfenster fotografiert.
Vögel können sich in kürzester Zeit auffüttern und Fettreserven anlegen.
Am 30. März und folgende Tage herrschten eisige Temperaturen, auch lag etwas Schnee.
Woher aber haben die Vögel gewusst, dass es nochmals kalt wird?
Wildbienen
In hohem Tempo besuchen die Frühlingspelzbienen-Männchen erste Blüten und markieren die besten Sammelrouten für ihre Weibchen.
Diese verlassen ihre Brutzellen erst 10-14 Tage später.
Im Bild oben schlüpft ein Frühlingspelzbienen-Weibchen aus dem Boden, es hat hier als fertige Biene überwintert.
Wanderfalter im Klimawandel
Taubenschwänzchen überwintern in Südeuropa oder in Nordafrika und fliegen im Juni bei uns ein.
Dank des unglaublich warmen Winters ist es diesem Taubenschwänzchen offensichtlich gelungen, trotz seiner Frostempfindlichkeit bei uns zu überwintern. Auch anderen Wanderfaltern gelingt die Überwinterung in Mitteleuropa immer häufiger. Bereits vor drei Wochen habe ich einen Admiral gesehen, er ist ebenfalls ein Wanderfalter.
Blumentöpfe:
Fit für den Sommer
In unseren Blumentöpfen wachsen Wildblumen der Trockenstandorte. Sie sind bescheiden in ihren Ansprüchen und blühen in leuchtenden Farben.
Die meisten Pflanzen wachsen schon seit vielen Jahren im selben Topf. Sie erhalten jetzt lediglich oben drauf zwei, drei Zentimeter frische Blumenerde, ausserdem schneide ich die dürren Stängel zurück.
Die Töpfe sind häufig zu dicht bewachsen, weil die Pflanzen der Nachbarstöpfe sich ausgesamt haben - dann müssen die Töpfe ausgelichtet werden.
Im Frühling und den Sommer über erhalten die Topfpflanzen ein paar Mal etwas flüssigen Biodünger - und bei Trockenheit natürlich Wasser!
Erdkröten laichen im Teich
Mitte März waren sie plötzlich da! Mindestens drei Erdkrötenweibchen - und huckepack auf ihnen die Männchen. Weitere Männchen warteten ebenfalls auf ihr Glück. Bald spannten sich die Laichschnüre um die dürren Stängel des Kleinen Rohrkolbens.
In den folgenden Nächten herrschte Frost und über dem Teich lag nachts und am Vormittag eine dicke Eisschicht. Wir bangten um die Krötchen.
Aber jetzt, am 6. April, hängen winzige kleine Kaulquappen in den Laichschnüren, sie haben offensichtlich überlebt. Wir freuen uns sehr!
Die Laichschnüre sind im Bild vorne - im Wasser - um die letztjährigen Rohrkolbenstängel gelegt. Es sind viele tausend Kaulquappen!
25. Februar 2020
Nein, schöne Schneefotos gibt es immer noch keine - dazu ist es viel zu warm.
Uns betören momentan blühende Krokusse, Schlüsselblumen, Nieswurze und Schneeglöckchen. Sie ziehen unsere Blicke magisch an.
Warum wohl? Wir sind doch gar nicht gemeint, schliesslich sind wir keine Käfer, Bienen, Wespen oder Schmetterlinge! Warum faszinieren sie uns trotzdem?
Auch die Pflasterfugen haben sich bereits gerüstet. Nur noch etwas Wärme und Licht und es wächst.
Oder ist dies etwa ein Tiny House für Pflanzen? Pflanzen können nämlich nicht nur dicht beisammen stehen, nein, sie können auch sehr, sehr viel kleiner als ihr Standard sein, trotzdem sind sie gesund. Auch als allerkleinste Winzlinge können sie Samen bilden und sich vermehren.
In winterlichen Gärten spielen dürre Samenstängel eine wichtige Rolle, sie geben dem Garten hübsche Struktur und lassen ihn lebendiger erscheinen.
Frühe Blüte ohne Hummeln
Die Nieswurz blüht - aber keine Hummel weit und breit!
Wo sind alle die Königinnen der Grossen Erdhummel? Ist es noch zu früh?
Da springen jetzt die Honigbienen ein - die sind Haustiere und werden bei Bedarf gefüttert. Sie sind somit unabhängiger von schwierigen Wetterlagen.
Stein- und Totholzhaufen
Wir haben unseren Steinhaufen und den Totholzhaufen vergrössert.
Recycling von Laub und Holz
Wie kommt es, dass Laub und Pflanzenstängel im Frühling federleicht und fast weiss sind?
Einfach so? Nein - es ist Recycling vom feinsten! Pilze, Bakterien und Kleinstlebewesen bauen das Pflanzenmaterial in vielen aufeinander abgestimmten Schritten allmählich ab. Was bleibt ist feiner Humus - das Ausgangsmaterial für neues Pflanzenwachstum.
Beim Bau von Stein- und Holzhaufen haben wir darauf geachtet, dass verschiedenen Hohlräume als Unterschlupf für Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien und Insekten entstanden sind.
Pilze auf Totholz
Im Winter wachsen im Garten auf alten Baumstrünken und auf anderem Totholz viele verschiedene, wunderhübsche Pilze.
Trameten
Trameten sind Weissfäulepilze. Weissfäulepilze können als Einzige den gelben Holzbaustoff Lignin abbauen.
Holz besteht zu ca. 50 % aus Zellulose, der Rest sind Hemizellulose und Lignin. Weissfäulepilze bauen alle drei Holzbaustoffe ab, am Schluss bleibt aber etwas von der weissen Zellulose übrig. Holz, Pflanzenstängel und Laub sind nun durch den Abbau leicht und weiss geworden.
Wenn die Pflanzenstängel im Herbst stehen bleiben, erscheint daher der Garten im Laufe des Winters immer heller und silbriger.
Warten auf den Frühling
Jedes Jahr überwintert ein Tagpfauenauge an der Decke unseres Futtertenns, einem Nebenraum des Stalls. Der Raum ist frostfrei und nicht allzu trocken.
Wenn es etwas wärmer wird, öffnen wir das Fenster, damit er bei genügend warmem und trockenen Wetter ausfliegen kann.
Aber wie stellt er das fest? Das Fenster ist doch sehr klein, der Raum dunkel und bis in den Sommer hinein recht kühl.
Und übrigens, ich habe am 24. Februar 2020 bereits einen Admiral vorbeifliegen gesehen!