Naturgarten

24. Oktober 2021

Erste Herbstnebel (18.10.2021, 9:43) ...
...und letzte Apfelrosen-Blüten (11.10.2021)

Ja, es sitzt wieder ein Waldkauz im benachbarten Kamin - von meinem Computerplatz aus kann ich ihn den ganzen Tag sehen.

Ich freue mich sehr! Hin und wieder schaut er zu mir herüber - für ein allfälliges Fotoshooting?

Der Garten in Herbstfarben

Blutroter Storchschnabel (11.10.2021)

Ganz unmerklich ist es Herbst geworden, zarte Nebelschleier zaubern verwunschene Bilder in die Gärten. Nicht nur die Bäume sind farbig geworden, sondern auch das Licht.

Einzelne Pflanzen, wie rundblättrige Glockenblumen, Sonnenröschen, Thymian und Storchschnabel, blühen immer noch. Es sind diejenigen, welche ich nach der Blüte zurückgeschnitten habe.

Wildsträucher- und Rosenhecke, im Vordergrund ein Rosmarinweidenröschen
Wilde Karde im Gegenlicht dahinter ein Faulbaum in der gelben Herbstfärbung (20.10.2021)

Vögel

Pfaffenhütchen

Im Herbst leuchten die vielen roten Früchte in der Wild­sträucher­hecke - rote Hagebutten, intensivrote Früchte des Gemeinen Schneeballs und die roten Früchte mit ihren orangen Samen des Pfaffenhütchens.

Diese sind leider giftig - jedenfalls für uns Menschen. Den vielen Staren, welche über die Samen hergefallen sind, macht dies offensichtlich nichts.

Stare im Pfaffenhütchenstrauch- leider sind die Früchte noch nicht reif

Der Buntspecht macht sich bei uns mit seinem Trommeln bemerkbar, er hackt dabei Löcher in die morschen Äste des Holunderstrauchs. Anschliessend holt er mit dem Widerhaken an seiner langen und klebrigen Zunge Insekten und -larven aus dem Holz heraus.

Im Herbst, wenn die Blätter weg sind, sehen wir den hübschen Vogel flink auf den moosbewachsenen Ästen des Holunderstrauchs herumlaufen.

Spechte hacken ihre Bruthöhlen in alte, morsche Bäume. Die Brutzeit dauert 10 Tage, danach folgt die Nestlingszeit von 3 Wochen. Wenn die Jungen die Bruthöhle verlassen haben, werden sie noch etwa 10 Tage lang gefüttert, dann müssen sie selber für sich sorgen.

Genau hinsehen: Der Buntspecht fischt mit seiner Zunge Insekten unter der Rinde hervor

In ehemaligen Spechthöhlen brüten und wohnen anschliessend Meisen, Kleiber, Trauerschnäpper und Fledermäuse aber auch Siebenschläfer und Insektenarten.

Spinnen

Auch Spinnen ernähren sich von Insekten. Aus feinen Drüsen spinnen sie seidene Fäden, aus denen sie Fangnetze, Verstecke, Eikokkons oder Flugfäden herstellen können. Sie spinnen verschiedene Fäden - feine, stärkere, klebrige, gekräuselte und auch verschiedenfarbige.

Unter einem Stein:
Eine Sackspinne in ihrem Gespinstsack

Sackspinnen leben tagsüber unter Steinen in ihren Gespinstsäcken, nachts gehen sie auf die Jagd.

Bei Störungen fliehen sie in rasantem Tempo.

Flucht
Gartenkreuzspinnen-Netze mit ausgesponnener Nabe

Radnetzspinnen hängen ihre Netze an Äste von Sträuchern und Stauden und an Gebäude. Zuerst fertigen sie den Brückenfaden, dann die Rahmenfäden, später die Radialfäden sowie die Fangzone mit den dazugehörigen Klebefäden. Dann warten sie in der Netzmitte auf ihre Beute.

Herbstspinnen bauen Radnetze mit offener Nabe, in der sich die Spinne aufhält. Damit die Fäden beim Beutefang weniger stark zerstört werden, sind die Netze in der Regel schräg ausgespannt.

Die meist kleinen Baldachin-Spinnen können mit Hilfe sehr feiner Flugfäden mehrere Tausend Meter hoch und mehrere Hundert Kilometer weit fliegen.

Baldachinspinnen im Herbst - hübsche Bodennetze mit Tautropfen

Baldachinspinnen fertigen nach unten gespannte horizontale Netzteppiche in Bodennähe an. Darüber ist ein ca. 20  cm hohes Geflecht aus sehr lockeren „Stolperfäden“ angelegt. Die Beute stößt meist gegen die Stolperfäden und fällt dann auf den Netzteppich, wo sie von der Spinne erbeutet wird.

Wespen

Wegwespe

Spinnen sind nicht nur Jäger, sie sind oft auch Beute, wie hier bei dieser Weg­wespe.

Diese Gescheckte Wegwespe bringt die erbeutete Krabbenspinne in einen Hohlraum und legt ein bis drei Eier hinzu. Dann verschliesst sie das Brutnest mit Erde und zusammengefegten Spinnweben.

Die Gescheckte Wegwespe ist wärmeliebend, sie lebt deshalb gerne in warmen Steinmauern.

Blindschleiche

Blindschleichen sind keine Schlangen, sondern völlig ungefährliche Echsen, ausserdem sind sie auch nicht blind. In unserem Garten leben sie in den mit Vlies abgedeckten Komposthaufen sowie unter Ast- und Steinhaufen.

Blindschleichen (hier im Komposthaufen) jagen vor allen Nacktschnecken.

Im Alter von drei bis fünf Jahren werden junge Blindschleichen geschlechtsreif. Sie gebären meist zwischen acht und zwölf Junge.

Blindschleichen können in Gefangenschaft 40 Jahre und älter werden.

Gartenteich im Herbst

Im Gartenteich wird das Wasser im Herbst jeweils wieder glasklar (14.10.2021)
Abendsonne: Letzte Sonnenstrahlen über dem Gartenteich (23.10.2021, 16:57)
Herbstliche Stimmung und immer noch viele Blüten in der Rosenrabatte (06.09.2021 18:54)

22. August 2021

Nesselzünsler (Patania ruralis), spätabends an gewöhnlichen Natternkopf

Blühstreifen am Strassenrand in blau, weiss und rosa (15.08.2021)
Rosmarinweidenröschen beim Teich (15.08.2021)

Ein ungewöhnlicher Sommer geht langsam zu Ende. Auf den langen und kühlen Frühling folgte ein aussergewöhnlich heisser Frühsommer. Dann setzte der lange Regen ein, zweimal begleitet von Hagel. Die Gemüsepflanzen sahen erbärmlich aus.

Nicht so die Wildstauden im Blumengarten, ihnen hatten Trockenheit, Sturm, Hagelschlag und all das viele Wasser nichts anhaben können - sie blühten, als wäre nichts geschehen.

Dem vielen Regen sei Dank: Prächtige Blüte der Brustwurz

Nur Schmetterlinge waren kaum zu sehen, erst als der Regen nachliess, flogen viele Nachtfalter abends in die hell erleuchteten Zimmer.

Schmetterlinge und ihre Raupenfutterpflanzen

Wie sie wissen, sind Schmetterlinge zuerst Raupen. Diese sind oft auf eine einzige Pflanzenart als Nahrung spezialisiert. Sie ernähren sich entweder von Blättern oder Wurzeln der jeweiligen Pflanzen, nach einigen Wochen verpuppen sie sich und schlüpfen dann als Falter. Sie fliegen aus, verpaaren sich und legen Eier.

Wilde Möhre

Wilde Möhre - Futterpflanze der Schwalbenschwanz-Raupe

Um den Zusammenhang zwischen unserem Garten und den Faltern sichtbar zu machen, sehen Sie hier die Bilder einiger Falter und ihrer Raupen-Futterpflanzen - alles bei uns fotografiert.

Die Falter selbst ernähren sich vom Nektar der verschiedensten Blüten.

Jedes Jahr entdecke ich weitere Falter und finde dann bei uns im Garten auch ihre Raupen-Futterpflanzen.

Faulbaum

Faulbaum
Faulbaumbläuling

Zitronenfalter und Faulbaumbläuling ernähren sich u.a. von den Blättern des Faulbaums.

Labkraut

Wiesenlabkraut
Taubenschwänzchen, Wanderfalter

Die Taubenschwänzchen legen ihre Eier an an die junge Sprossen von Labkräutern - immer nur ein Ei pro Pflanze! Seit wir mehr Labkraut in unseren Rabatten haben fliegen bei uns auch mehr Taubenschwänzchen.

Labkräuter sind Raupenfutterpflanzen von weiteren verschiedenen Schmetterlingsarten.

Kleiner Weinschwärmer

Pfaffenhütchen

Pfaffenhütchen, auch Spindelstrauch
Pfaffenhütchen-Harlekin

Der Pfaffenhütchen-Harlekin fliegt von Anfang April bis Anfang Juli, die Raupen ernähren sich ausschliesslich von den Blättern des Pfaffenhütchen-Strauchs.

Die Falter fliegen nachts und in der Dämmerung, gerne auch in Gärten mit Pfaffenhütchen-Sträuchern.

Brennnessel

Grosse Brennnessel

Brennnesseln sind die Raupenfutter-Pflanze für mehr als dreißig heimische Falterarten. Hier sehen sie eine kleine Auswahl.

Tagpfauenauge
Kleiner Fuchs
Distelfalter

Auf der Brennnessel sind die Raupen vor Fressfeinden gut geschützt.

Leinkraut

Leinkraut
Leinkraut-Blütenspanner

Die Weibchen der Leinkraut-Blütenspanner legen die Eier in die Knospenkegel oder an unreife Früchte von Leinkräutern.

Die Raupen ernähren sich von Blüten und Früchten der Leinkräuter.

Gewöhnliche Waldrebe

Gewöhnliche Waldrebe, eine Liane, klettert an Sträuchern und Bäumen empor
Sturmvogel

Die Raupen von Waldreben-Fensterfleckchen und Sturmvogel ernähren sich ausschliesslich von Blättern der Gewöhnlichen Waldrebe.

Malven

Malven-Dickkopffalter fliegen von Mitte Mai bis Ende Juni und von Mitte Juli bis Anfang September, sie erreichen eine Flügelspannweite von 23 - 30 mm.

Wilde Malve

Die Raupen des Malven-Dickkopffalters ernähren sich von Malvenblättern, sie werden ca. 23 mm lang und bauen sich aus Spinnfäden und Blättern einen Unterschlupf.

Die Malven-Dickkopffalter lieben trocken-warme Lebensräume - sie sind aber nur selten zu sehen und gelten in der Schweiz als gefährdet.

Die Blaumeisen sind zurück

Über all die vielen Jahre hinweg lebten in unseren Sträuchern nebst den Kohlmeisen auch Blaumeisen. Doch letztes Jahr im Frühling waren diese plötzlich weg - Blaumeisensterben wie in Deutschland? Sie kehrten den ganzen letzten Sommer nicht zurück.

Zwei junge Blaumeisen und eine Kohlmeise beim Baden, alle noch im Jugendkleid (19.07.2021).

Doch, wie sie sehen, hat dieses Jahr offensichtlich wieder ein Blaumeisenpaar hier gebrütet.

Gefährlich?? (19.07.2021)
Wie bitte? (Junge Kohlmeise am 30.08.2021)

Ende August gab's wieder Dauerregen, die Meisen suchten unter dem Scheunendach hektisch nach Futter.

Grosse Hektik bei Regenwetter, wer findet die besten Insekten?

Die Kohl- und Blaumeisen durchsuchen die alten Balken und die weichen Pflasterfugen nach Insekteneiern und -larven.

Um Bindemittel zu sparen, war der Mörtel in den Backsteinmauern früher oft ein Gemisch aus Kalk und Lehm - und somit weniger hart als heute.

Ungeduldige Türkentauben

Die Türken­tauben warten hier auf dem Holunder­strauch, bis wir weg sind und sie in Ruhe am Teich trinken können.

Leuchtende Rosmarin-Weidenröschen am Gartenteich (02.09.2021)
Anfangs August - Abendstimmung am Teich (02.08.2021)

18. Juni 2021

Der Aurorafalter legt seine Eier ausschliesslich an Knoblauchsrauke und Wiesenschaumkraut

 

Grenobler Nelke und Rundblättrige Glockenblume (07.06.2021)

Die wilden rosaroten Pfingstnelken, auch Grenobler Nelken, duften betörend! Sie werden meistens durch Tagfalter bestäubt.

Wild wachsen diese Nelken im Jura, sie sind selten und deshalb geschützt. Sie bilden an trockenen und steinigen Standorten kleine Polster.

Bei uns im Garten wachsen sie im Wandkies vor dem Haus und am gegenüberliegenden Strassenrand, ebenfalls auf Kies.

Sonniger Kiesstandort vor dem Haus (10.06.2021)

Endlich scheint die Sonne, endlich ist es warm, der ganze Garten blüht!

Üppige Blumenrabatten auch im Gemüsegarten

Doch, doch, zwischen all den Blumen gibt's Kopfsalat, Kohlrabi, Kefen, Lattich, Tomaten, Peperoni ... etc.!

Nymphe des Grünen Heupferds

Insekten

Jetzt ist es nicht nur warm geworden, sondern heiss!

Die Luft ist voller Töne und Düfte. Es fliegt, flattert und summt über all den vielen Blüten.

Die Tiere sind mit Ihren Brutgeschäften beschäftigt, das Männchen der Mönchsgrasmücke singt fast ohne Pause.

Blumenwiese mit vielen Gräsern und viel Pippau im fünften Jahr (02.06.2021)

Unsere erste Blumenwiese von 2016 ist ziemlich artenarm geworden, aber hübsch ist sie immer noch. Die vielen Margeriten, die Flockenblumen, Esparsetten etc. haben dem Pippau und den Gräsern Platz gemacht. Vielleicht sollten wir mit dem Schnittzeitpunkt mehr variieren.

Libellen

Der Winter war kalt und der Teich lange zugefroren.

Und jetzt: Wo sind die vielen Insektenlarven, welche wir im Herbst gesehen haben?

Keine Libellen mehr? Doch da! Am 13. Juni, ein Weibchen der frühen Adonislibelle (fliegen eigentlich ab Ende April!), es folgen jetzt Mosaikjungfer, Plattbauch, Azurjungfer, Königslibelle und Mosaikjungfer. Besser spät als nie!

Viele Blumen rund um den Teich (15.06.11)

Gesucht: Nektar!

als Nahrung und als Proviant für die Brut!

Die Pflanzen haben sich in Szene gesetzt und leuchten um die Wette, denn ihr Fortbestand hängt vom Besuch der richtigen Insekten ab.

Der Schwalbenschwanz fliegt wie betrunken von einer Kartäusernelke zur nächsten.

Hübsch hergerichtet wie auf einem reichhaltigen Wochenmarkt, all die vielen Blüten!

Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene

Goldene Schneckenhaus-Mauerbienen bauen ihre Brutzellen aus zerkauten Pflanzen in mittelgrosse bis grosse Schneckenhäuser.

Mit demselben Pflanzenmörtel dekorieren sie auch die Schneckenhäuser aussenherum.

... und dekoriert damit das Schneckenhaus
Fertig dekoriertes Schneckenhaus zwischen
Pflanzen und Steinen

Anschliessend bauen sie mehrere Brutzellen mit je einem Ei in ihr Schneckenhaus.

Die Goldenen Schneckenhaus-Mauerbienen drehen das Schneckenhaus schliesslich nicht um und decken es auch nicht zu. Deshalb: Bitte den Garten nicht umgraben und nicht hacken. Die jungen, bereits geschlüpften Bienen überwintern nämlich in den Häuschen!

Kartäusernelke, Natternkopf, Sterndolde, Grosser Ehrenpreis und 'Rose de Rescht' in der Vorpflanzung der Rosenhecke (15.06.2021)

Natternkopf-Mauerbiene

Natternkopf-Mauerbienen sammeln ausschliesslich auf Natternkopf Pollen und Nektar. Während der ersten Jahre unseres Gartens musste ich jeweils sehr lange warten, bis eine Natternkopf-Mauerbiene vorbei kam, denn diese Bienen sind nicht häufig. Jetzt aber kommen jeweils mehrere auf einmal zu Besuch, sie haben sich also bei uns vermehrt!

Zuerst blühen die Wildrosen, hier die Apfelrose (Rosa villosa) - sie wird 150-200 cm hoch
Historische Rose 'Celsiana', vor 1750 gezüchtet, blüht strahlend weiss-rosa, sehr robust

Drei bis vier Wochen später beginnen die Historischen Rosen in den Rosenhecken zu blühen. Sie verströmen ihren wunderbaren Rosenduft.

16. Mai 2021

Sumpfdotterblumen am Teich (06.05.2021)

 

Gehörnte Mauerbiene, Männchen (10.04.2021)

Und es ist immer noch kalt, wir hatten bis vor wenigen Tagen immer wieder Bodenfrost.

Die Bepflanzung ist etwas langsamer unterwegs als üblich, dafür waren die Blühperioden der einzelnen Standorte länger, die Pflanzen zwar etwas kürzer, die Farben aber umso prächtiger als in anderen Jahren.

Sind wirklich mehr Wildbienen unterwegs als in anderen Jahren oder täuschen wir uns? Dafür fehlen die Honigbienen bei uns fast völlig, warum wohl? Wir fürchten schon um die Erdbeerernte aus unserem Garten.

Elegante Wildtulpen zwischen Traubenhyazinthen beim Rebspalier (11.04.2021)
Krötengelege 10 Tage alt

Neue Krötengeneration

Bei kühlen Temperaturen dauert die Entwicklung der Krötenlarven länger, als bei frühlingshaften Temperaturen.

Es sind riesig viele Krötenlarven geschlüpft, mit etwas Glück sieht man bereits die ersten Ansätze für die Beinchen. In den letzten Tagen sind es nun plötzlich deutlich weniger Larven. Warum wohl?

Schlammfliegen

Schlammfliege (13 - 18 mm) legt Eier an Froschlöffel

Hier sehen Sie eine Schlammfliege beim Eierlegen. Schlammfliegen legen bis zu 2000 Eier an der Ufervegetation, in Gruppen von etwa 200 Stück. Die daraus schlüpfenden Larven lassen sich ins Wasser fallen. Sie leben anfangs im Wasser, später im Schlamm.

Sie ernähren sich räuberisch von Insektenlarven, Würmern und kleinen Muscheln. Sie benötigen meist zwei Jahre für ihre Entwicklung, überwintern beide Male als Larve und durchleben 10 Larvenstadien. Ihre Larven kommen oft in großen Zahlen vor und sind für Fische eine wichtige Nahrungsquelle.
Rund um den Teich blühen Sumpfdotterblumen (06.05.2021)

Schlammfliegenlarven verpuppen sich am Ufer unter der Erde. Die Puppe gräbt sich vor dem Schlüpfen an die Oberfläche.

Pestizid- und Trinkwasserinitiative

In Naturgärten wachsen vorwiegend einheimische Pflanzen - diese sind robust und gedeihen ohne Kunstdünger und ohne synthetische Pestizide. Somit überdüngen und vergiften wir die Böden unserer Gärten nicht.

An verschiedenen Standorten wohnen in Naturgärten viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten, die Biodiversität in unseren Gärten ist hoch.

Ich freue mich sehr, wenn ich mit meiner Kamera immer wieder neue Bewohner*innen fotografieren kann!

Als Konsument*innen von Bio- und Demeterprodukten sorgen wir für den Absatz der feinen Agrarprodukte!

Blumenwiese im 4. Jahr
Mauswiesel (iStock)

Mauswiesel

Nein, diesmal ist das Bild nicht von mir - ich bin ja auch beinahe vom Stuhl gefallen, als der Kopf des Mauswiesels plötzlich beim Sitzplatz auftauchte. Ich hatte schon lange, lange keines mehr von so nahe gesehen!

Eine Viertelstunde später hüpfte es ganz ruhig über unseren kleinen Sitzplatz, sodass wir es genau beobachten konnten.

Unter den Sträuchern rechts tauchte es auf und verschwand beim 2. Mal nach links

Das Mauswiesel ist das kleinste Raubtier der Schweiz. Es jagt Wühlmäuse und verfolgt diese bis in ihre Höhlengänge.

Unter der Scheune und unter den Holzstapeln sind viele Hohlräume

Anders als das Hermelin hat das Maus­wiesel einen kürzeren Schwanz und die Schwanz­spitze ist nicht schwarz, sondern braun.

Wiesensalbei und Blumentöpfe (05.05.2021)

Jäten

Sie denken vielleicht, dass man im Naturgarten nicht zu jäten braucht.

Ohne regelmässiges Eingreifen, würden sich vor allem die konkurrenzstarken Pflanzen vermehren und solche mit schwächerem Wuchs verdrängen. Der Standort würde artenärmer, darunter würde die Artenvielfalt der Schmetterlinge, Bienen und all der anderen Insekten leiden.

Frisch gejätete Vorpflanzung zur Rosenrabatte (05.05.2021)

Ich jäte gerne - dabei sehe ich im Frühling alle "meine" Pflanzen wieder. Wie geht es ihnen? Wie soll die Staudenrabatte dieses Jahr aussehen? Welche Pflanzen brauchen etwas mehr Platz um sich herum, welche möchte ich zurücknehmen und welche gar nicht in meinem Garten haben?

Jetzt blühen Traubenhyazinthen und Frühlings-Fingerkraut, später Thymian, Kalkaster und Edelgamander (19.04.2021)

Ameisen

Es ist nicht ganz einfach, Ameisen anhand von Fotos zu bestimmen.

Hier im Bild wahrscheinlich eine Königin der Grossen Wiesenameise. Nach dem Hochzeitsflug hat sie ihre Flügel abgerissen (hier sieht man nur noch die Narbe).

Königin der Grossen Wiesenameise? (Grösse ca. 1 cm) - unter den Strauchrosen

Nun muss die junge Königin eine neue Kolonie gründen. Dazu übernimmt sie das Nest einer ähnlichen Ameisenart und tötet die Königin. Von jetzt weg übernehmen deren Arbeiterinnen die Futtersuche, sowie die Nest- und Brutpflege.

In der Kiesrabatte war eine lange Kolonne Ameisen unterwegs, welche mit ihren Kiefern je eine Ameise hielten, eine hinter der anderen.

Haben sie die Ameisen in einem fremden Nest geraubt oder bringen sie eigene Ameisen lediglich an einen neuen Ort?

Kletterkünstlerin

Unser Thymianhügel wird immer höher, er ist schon viele Jahre alt. Seine Bewohner, die Ameisen, haben sich darunter eingerichtet und benutzen die Pflanze wohl als Gerüst.

Blattläuse (zum Teil geflügelt) und Ameisen auf der Sibirischen Schwertlilie

Blattläuse lieben Pflanzensäfte, sie bohren deshalb die Saftleitungen der Pflanzen an. Da sie vor allem die Eiweisse, aber nicht den vielen Zucker verwerten können, scheiden sie diesen wieder aus.

Ameisen, welche den Zucker lieben, "melken" die Blattläuse und transportieren den Zucker in ihr Nest. Als Entgelt werden die Blattläuse von den Ameisen gepflegt und vor Feinden beschützt.

Der Garten wird langsam üppiger

Trollblume und Gewöhnlich Pfingstrose blühen (05.05.2021)

Trotz des kalten Wetters wird die Vorpflanzung in der Rosenrabatte langsam üppiger.

Abendstimmung Anfangs Mai am Teich

20. März 2021

Elfenkrokus (22.02.2021)

 

Violette Blüten der Küchenschelle
Gewöhnliche Küchenschelle (08.03.2021)

Ich kann es nicht lassen, es muss sein: Jedes Jahr fotografiere ich unsere Küchenschelle!

Sie ist zu schön, ausserdem blüht sie als eine der Ersten. Sie wächst seit bald zwanzig Jahren in der sonnigen Kiesrabatte vor unserem Stubenfenster.

Es scheint ihr auch nicht viel auszumachen, dass es jetzt wieder heftig schneit, denn sie treibt über längere Zeit immer wieder neue Blüten.

Blätter dunkelgrün, Blüten gelbgrün
Die Stinkende Nieswurz lockt mit geheizten Blüten Insekten an (07.03.2021)

Jetzt, nach 15 Jahren, hat sich die Stinkende Nieswurz in der Hochstaudenflur etwas ausgebreitet. Vorher konnte sie sich nur mit Mühe halten. Vielleicht ist der Boden zu schwer, oder die Nachbarspflanzen sind während der Sommermonate zu dicht und ihr bleibt zu wenig Licht.

Kornellkirsche

Bereits anfangs März: Leuchtendes Gelb in der Wildsträucher-Hecke, das freut uns und die ersten Insekten. Die 16-jährige Kornelkirsche ist jetzt ein stattlicher Strauch und wir müssen ihn der Strasse entlang jeweils zurückschneiden. Kornelkirschen ertragen das gut.

Gelb blüende Kornelkirsche
Kornelkirsche in der Hecke, sie ist jetzt 16 Jahre alt

In der neuen Hecke hingegen, ist die Kornelkirche noch recht klein, sie ist erst zwei Jahre alt - aber sie blüht bereits!

Naturgarten braucht halt etwas Geduld!

Später lässt sich aus den dunkelroten Früchten eine feine Konfitüre kochen. Sie hält die Erinnerung den Winter über an den schönen Strauch wach.

Eule und Greifvögel

Wir freuen uns, dass in unserer unmittelbaren Umgebung immer wieder auch grosse Vögel auftauchen. Es sind Jäger und leben von Vögeln, Kleinsäugern, Reptilien und Insekten.

Unser Waldkauz sitzt seit Ende Januar nicht mehr im Kamin des Schulhauses nebenan.

Da die Dachwohnung neu wieder vermietet ist, ist er wahrscheinlich umgezogen - er mag es lieber ruhiger.

Schade! Wir haben es genossen ihn den ganzen Tag zu sehen - vom Garten aus und aus den Fenstern. Vielleicht kommt er wieder?

Rotmilane ziehen ihre eleganten Kreise über unserem Tal. Wenn sie unser Scheunendach überfliegen und auf uns herunterschauen, fragen wir uns: Kennen die uns persönlich?

Rufender Milan
Rotmilan auf der Lärche
Sperber: Bauch gesperbert, Rücken braun
Plustert sich ein Sperber auf, so werden die
weissen Flecken auf dem Rücken sichtbar.

In Gärten sieht man die Sperber vor allem im Winter. Die äusserst wendigen Flieger tauchen ganz plötzlich zwischen Büschen und Hecken auf und machen Jagd auf kleine Vögel.

Ich höre dann meistens einen Vogel laut und schrill warnen, alle andern gehen blitzschnell in den Rosensträuchern in Deckung und sind mucksmäuschen still - nichts mehr regt sich.

 

Mäusebussard braun mit weiss
Mäusebussard und Elster auf der Lärche - Meinungsverschiedenheiten?

Grosser Lärm in der Lärche nebenan! Ein Elsternpaar hatte in der benachbarten Lärche gestern mit dem Nestbau begonnen. Vielleicht wollten sie den ungebetenen Gast, den Mäusebussard, vertreiben.

Ich hab's nicht mitbekommen, ich war gerade mit Fotografieren beschäftigt!

Mit Schnee zugedeckte Rosenrabatte
Rosenrabatte mit 80 cm Neuschnee am 15. Januar 2021

Winterschlaf

Rund um den Gemüsegarten haben wir einen Schneckenzaun aus verzinktem Stahlblech.

Als wir, Ordnung muss sein! den daran liegenden Steinhaufen wegräumten, kam die Schwalbenschwanzraupe zum Vorschein. Sie war grad am Verpuppen.

Grüne Puppe
Schwalbenschwanz-Puppe (3. März 2021)

Wir schützten sie wieder mit ein paar Steinen und es wurde Winter.

Und es wurde kalt, bis minus 14 ° C und es gab viel Schnee!

Und jetzt ist die Puppe immer noch hier, das Bild ist vom 3. März 2021.

Blaue blüten und grüne Blätter
Die Blausterne bilden in der Rosenrabatte einen blauen Teppich

Spinnen

Diesen Winter habe ich eine weitere Seite meiner Homepage gestaltet - eine Spinnenseite. Da habe ich mich aber verrechnet! Und den Aufwand unterschätzt!

Ja, Spinnen sind recht heimliche Tiere, ich habe vorher kaum welche gekannt und hatte Mühe, sie zu bestimmen.

Anfangs März, bei warmem, sonnigem Wetter habe ich die Katzenminze zurück­geschnitten.

Doch, was war das für ein Wollknäuel, der am Schluss auf dem Boden lag?

Das könnte ja die Gespinstkugel einer Spinne sein!

Listspinnenkokon

Und richtig, am andern Tag konnte ich die Listspinne, welche das gelbe Gespinst bewacht, unmittelbar daneben fotografieren.

Listspinnen spinnen ihre Eier in einen Zentimeter grossen Kokon und tragen ihn mit sich herum. Bevor die Spinnlein schlüpfen, spinnt ihre Mutter zwischen Zweigen eine Gespinstkugel, bringt den Eikokon in das Gespinst und bewacht dieses. Nach ein paar Tagen häuten sich die jungen Spinnlein in der Kugel, öffnen diese und seilen sich ab - jetzt sind sie selbständig!

Springspinne

Grosse Rindenspringspinnen leben auf Holz, gerne unter der Rinde in einem zwei cm grossen Wohngespinst, die Weibchen werden 8-11 mm und die Männchen 6-8 mm lang.

Springspinnen fertigen keine Fangnetze, sie lauern ihrer Beute auf und springen sie mit hoher Geschwindigkeit an.

Tigerfarbige Springspinne
Grosse Rindenspringspinne - Hinterteil und Beine

Bei diesen Sprüngen helfen ihnen ihre ausser­ordentlichen Augen: Die beiden grossen Augen vorne funktionieren wie zwei Teleobjektive, ihre vier untereinander liegenden Netzhäute können vor- und zurückbewegt und so die Bilder scharf gestellt werden.

Tigerfarbige Springspinne
Rindenspringspinne, Männchen (6-8 mm)

Die Netzhäute können ausserdem auch seitwärts verschoben werden, sodass die Spinne die Blickrichtung ändern kann, ohne den Kopf zu bewegen.

Zudem sehen Springspinnen auch ultraviolettes Licht.

Dürre Stauden von Rosmarinweidenröschen und Wegwarte
Ende Februar: letztjährige Blütenstauden am Teich

Natürlich können wir es kaum erwarten:

Bis wieder überall viele Blumen blühen,

bis wir den Tieren im Teich wieder zusehen können (kommen die Kröten und die Molche wieder, haben die Libellenlarven und all die vielen andern den Winter überlebt?),

wann fliegen die Schmetterlinge, die Bienen und Hummeln wieder...

Schneegestöber in der Wildsträucherhecke
Und immer wieder ist es eisig kalt und es schneit (17.03.2021)

Anfangs April: Es ist Frühling

Nistmaterial sammeln (02.04.2021)

Zwei Wochen später ist es sonnig und warm, uns alle packt der Frühling.

Wir sind im Garten, die Vögel suchen allerlei Nistmaterial

und die Erdkröten spannen Eischnüre rund um die Wasserpflanzen. Abends hören wir das leise Ük, Ük der Männchen.

gelb blühende Waldschlüsselblumen
In der Hochstaudenflur: Schlüsselblumen und hohler Lerchensporn (29.03.2021)
Es ist nochmals sehr kalt, trotzdem ist der Frühling nicht mehr aufzuhalten (17.04.2021)